US-Politik

Bürgermeisterwahl in New York: Wird Zohran Mamdani zum Sinnbild des amerikanischen Traums?

Ein Linker will New York radikal verändern. Die wohl kapitalistischste Stadt der Welt. Sein Aufstieg zeigt: Amerika ringt mit seiner Zukunft zwischen Traum und Krise. Ein Porträt.

Mamdani auf einer Wahlkampfveranstaltung im New Yorker Stadtteil Washington Heights
Mamdani auf einer Wahlkampfveranstaltung im New Yorker Stadtteil Washington HeightsCharly Triballeau/imago

Gegen 2:30 Uhr an einem Juni-Mittwoch saßen Zohran Mamdani und Alexandria Ocasio-Cortez, die sich bis dato nicht als enge Freunde bezeichneten, in einem SUV auf einer verlassenen Straße in Queens – zwischen einem Stripclub und einer angemieteten Lagerhalle für seine Siegesfeier. Vieles sollte sich nun ändern – für Mamdani, New York und Amerika. Noch vor wenigen Wochen galt er als obskurer Lokalpolitiker, der „Quixote von Queens“: ein wohlmeinender Größenwahnsinniger, dessen Ambition leicht nach eitler Selbstüberschätzung roch und der von vielen nur als Randnotiz auf einem immer länger werdenden Wahlzettel gesehen wurde. Nun aber war er Ocasio-Cortez’ (AOC) wichtigster Verbündeter und bald vielleicht Bürgermeister von Amerikas Königsmacherstadt – ein Linker, dem man mehr „Meinung als Substanz“ nachsagt, gewann mit einem einfachen Slogan: „Afford to live, afford to dream.“

Berliner Zeitung

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