Interview

Italien bringt erste Flüchtlinge nach Albanien – Regierungschef Rama schließt Deal mit Deutschland aus

Es ist das erste Abkommen seiner Art: Italien führt im Drittland Albanien Asylverfahren durch. Ministerpräsident Rama erklärt im Interview, warum das nicht mit Deutschland geht.

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama im Gespräch mit der Berliner Zeitung
Der albanische Ministerpräsident Edi Rama im Gespräch mit der Berliner ZeitungJordis Schlösser/Ostkreuz

Albanien steht im Fokus der deutschen Öffentlichkeit. Das kleine südosteuropäische Land hat sich mit Italien auf einen Migrationsdeal geeinigt. So wurden in Albanien kürzlich zwei Aufnahmezentren für Migranten eröffnet, die ursprünglich über das Mittelmeer in das EU-Land Italien wollten. Italienische Behörden übernehmen den Betrieb, die Organisation und Logistik – Albanien stellt dafür sein Territorium zur Verfügung. Könnte das Modell vielleicht auch für die Bundesregierung eine Option sein?

Albanien will außerdem in die EU. Das Nato-Mitglied arbeitet schon seit mehr als 20 Jahren am EU-Beitritt. Doch der Beitrittsprozess verläuft schleppend – auch wegen Korruptionsvorwürfen und anhaltenden Justizreformen. Mit einer Aufnahme in Brüssel wird erst in der nächsten Dekade gerechnet. Über diese und weitere Themen sprachen wir mit dem albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama, der am Montag im Rahmen des Westbalkan-Gipfels Berlin besuchte. Wir trafen Rama im Hotel Château Royal nahe der Friedrichstraße.

Berliner Zeitung

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