Als Hacer Aydemir am 14. Dezember im Mercure Hotel in Moabit ans Rednerpult tritt, sind viele der anwesenden Grünen überrascht. Die meisten kennen die 29-jährige Haco, wie sie sich selbst nennt, nicht. Und jetzt will sie plötzlich bei der Landesdelegiertenkonferenz um den wichtigen vierten Listenplatz für die Bundestagswahl kandidieren. Ausgerechnet gegen Hanna Steinmüller, die Direktkandidatin aus Berlin-Mitte, Aydemirs eigenem Kreisverband.
„Das war höchst seltsam“, sagt ein Bezirkspolitiker der Grünen, der anonym bleiben will. Seltsam vor allem auch deswegen, weil dieser Listenplatz wohl eigentlich Stefan Gelbhaar zugestanden hätte. Dem grünen Bundestagsabgeordneten, über den seit ein paar Wochen das halbe Land spricht. Weil er, nach allem, was man bisher weiß, Opfer einer parteiinternen Intrige wurde. Hacer Aydemir könnte eine Rolle darin spielen. Sie selbst bestreitet das.

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