Das größere Bild der deutschen Industrie sieht heute in etwa so aus: Während die Automobilbranche, seit Jahrzehnten auch internationales Aushängeschild Deutschlands, in der Krise ist, verzeichnet die Rüstungsindustrie derzeit einen Boom sondergleichen. Konkret: Die deutsche Automobilbranche hängt in der Elektro-Sparte hinterher, gerät unter Druck durch chinesische Hersteller und dürfte unter der Zoll-Politik aus den USA künftig verstärkt die Produktion über den Atlantik verlagern. Die Krise spiegelt sich in konkreten Zahlen: Waren im Jahr 2019 rund 833.000 Personen im Land bei deutschen Herstellern von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen beschäftigt, waren es 2024 nur noch rund 773.000. Tendenz sinkend – und ganz anders als in der deutschen Rüstungsindustrie. Die Mitarbeiterzahl der Branche ist zwar vergleichsweise gering, rund 60.000 Menschen arbeiten bei Rüstungsherstellern direkt und etwa 90.000 bei Zulieferern. Doch sie stellt ein, verzeichnet einen Auftragsboom und Umsatzzuwächse, Start-ups und bislang zivile Betriebe steigen in die Branche ein. Die Lobbyvertretung Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) hat die Zahl seiner Mitglieder innerhalb eines Jahres auf über 300 mehr als verdreifacht.

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