Die schwarz-rote Koalition hat sich auf ein Modell für einen neuen Wehrdienst geeinigt. Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten am Mittwochabend hervor. Am Donnerstagmorgen sollen die Fraktionen zu Sondersitzungen zusammenfinden. Danach sollen genauere Informationen öffentlich bekanntgegeben werden.
Das neue Modell soll künftig vorsehen, dass alle 18-jährigen Männer zur Musterung müssen. Finden sich aus den Gemusterten nicht genügend Freiwillige, soll ein Losverfahren entscheiden, wer den Wehrdienst antreten muss.
Die Einigung wurde nach AFP-Informationen bei Beratungen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit Vertretern der Koalitionsfraktionen erzielt. An dem Treffen nahmen die Fraktionschefs von Union und SPD, Jens Spahn (CDU) und Matthias Miersch (SPD), sowie Verteidigungsexperten aus beiden Fraktionen teil.
Das ursprüngliche Modell von Boris Pistorius setzte zunächst auf Freiwilligkeit. Abgeordneten der Union forderten einen Automatismus in Richtung einer Wehrpflicht, sollten mit dem geplanten Modell die Rekrutierungsziele der Nato nicht erreicht werden. Zuletzt sorgte der Vorschlag eines Losverfahrens für Aufsehen, das bestimmen soll, wer zur Musterung muss. Sogar ein Losverfahren beim Wehrdienst wurde diskutiert.


