Bundeswehr

Einigung beim Wehrdienst: Alle jungen Männer müssen zur Musterung

Die Regierung hat sich in der Wehrdienst-Debatte endlich auf ein Modell geeinigt. Eine flächendeckende Musterung und ein Losverfahren liegen auf dem Tisch.

Es gibt eine Einigung in der Wehrdienst-Debatte.
Es gibt eine Einigung in der Wehrdienst-Debatte.IMAGO/Michael Bihlmayer

Die schwarz-rote Koalition hat sich auf ein Modell für einen neuen Wehrdienst geeinigt. Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten am Mittwochabend hervor. Am Donnerstagmorgen sollen die Fraktionen zu Sondersitzungen zusammenfinden. Danach sollen genauere Informationen öffentlich bekanntgegeben werden.

Das neue Modell soll künftig vorsehen, dass alle 18-jährigen Männer zur Musterung müssen. Finden sich aus den Gemusterten nicht genügend Freiwillige, soll ein Losverfahren entscheiden, wer den Wehrdienst antreten muss.

Die Einigung wurde nach AFP-Informationen bei Beratungen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit Vertretern der Koalitionsfraktionen erzielt. An dem Treffen nahmen die Fraktionschefs von Union und SPD, Jens Spahn (CDU) und Matthias Miersch (SPD), sowie Verteidigungsexperten aus beiden Fraktionen teil.

Das ursprüngliche Modell von Boris Pistorius setzte zunächst auf Freiwilligkeit. Abgeordneten der Union forderten einen Automatismus in Richtung einer Wehrpflicht, sollten mit dem geplanten Modell die Rekrutierungsziele der Nato nicht erreicht werden. Zuletzt sorgte der Vorschlag eines Losverfahrens für Aufsehen, das bestimmen soll, wer zur Musterung muss. Sogar ein Losverfahren beim Wehrdienst wurde diskutiert.

Seit Wochen verhandelten die Beteiligten nun über einen neuen Kompromiss. Pistorius sowie Spitzenvertreter von Union und SPD im Bundestag zeigten sich zuletzt zuversichtlich, dass dies bis Ende der Woche gelingen werde. (mit AFP)