Reportage

Showdown bei Wahl in Österreich: Was die FPÖ in Wien schreit, wagt Höcke in Thüringen nicht zu flüstern

Im Wahlkampf fallen Sätze, die hier unsagbar sind. Medien und Politiker nehmen es gelassen. Ist Österreich das, was die AfD unter „Deutschland, aber normal“ versteht? Eine Reportage aus Wien.

„Ich will euer Werkzeug sein“: Herbert Kickl, Spitzenkandidat der FPÖ, spricht am Freitagabend vor dem Stephansdom in Wien.
„Ich will euer Werkzeug sein“: Herbert Kickl, Spitzenkandidat der FPÖ, spricht am Freitagabend vor dem Stephansdom in Wien.Alex Halada/AFP

Stellen Sie sich vor, wir schreiben den 26. September 2025. Vor dem Berliner Dom findet das Wahlkampffinale der AfD vor der Bundestagswahl statt. Hunderte Menschen jubeln Alice Weidel und Tino Chrupalla zu. Sie schwenken Deutschland-Fähnchen und skandieren dabei immer wieder „Remigration, Remigration“. Gegendemonstranten hört man kaum, die Polizei ist entspannt. Was in Deutschland unmöglich erscheint, ist in Österreich schon heute normal. Am Freitagabend veranstaltet die Freiheitliche Partei Österreichs, die FPÖ, im Herzen Wiens vor dem Stephansdom ihren Wahlkampfabschluss. An diesem Sonntag findet in Österreich die Nationalratswahl statt. In den Umfragen führt die FPÖ seit anderthalb Jahren. Zum ersten Mal könnte sie stärkste Kraft werden. Zuletzt zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der ÖVP ab.

Berliner Zeitung

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