Politik

Bürgermeisterin zur Krise des PCK: „Jetzt verkauft Putin das Öl eben nicht mehr an uns, sondern an Indien“

Der Raffinerie Schwedt droht ein Stellenabbau. Die Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe über ihre Forderung, das Öl-Embargo zu kippen, die AfD und ihre eigene Zeit im Werk.

Annekathrin Hoppe (SPD) vor einem Holzmosaik mit der abstrakten Abbildung von Schwedt
Annekathrin Hoppe (SPD) vor einem Holzmosaik mit der abstrakten Abbildung von SchwedtThomas Meyer/Ostkreuz

Die PCK-Raffinerie Schwedt schreibt rote Zahlen. In der kleinen Stadt an der deutsch-polnischen Grenze geht die Angst vor einem Stellenabbau um. Manche sprechen sogar schon von der Stilllegung des Werkes. Fast 60 Jahre lang war in der Raffinerie Öl aus Russland verarbeitet worden. Dann kam der Krieg, Olaf Scholz verhängte ein Embargo und der Mehrheitseigner der Raffinerie, die deutsche Tochter des russischen Konzerns Rosneft, wurde unter Treuhandverwaltung genommen. Gleichzeitig machte die Bundesregierung große Versprechen an die Stadt: Der Standort werde gesichert, niemand werde seinen Arbeitsplatz verlieren, gigantische Fördermittel würden frei gemacht werden.

Zweieinhalb Jahre später fordern mehrere Akteure in der Stadt die Aufhebung der Sanktionen. Einer davon ist die Bürgermeisterin, Annekathrin Hoppe (SPD). „Die Schwedter können nach wie vor nicht nachvollziehen, dass freiwillig ein Rohöl-Embargo ausgesprochen wurde“, sagte sie Ende Februar dem RBB. Das sorgte für viel Kritik. Es vergehe seitdem kein Tag, an dem nicht Journalisten bei ihr anriefen, berichtet Hoppe. Sie kommt aus Schwedt, hat selbst eine Zeit lang in der Raffinerie gearbeitet. Mitte März stand sie für ein Interview zur Verfügung.

Berliner Zeitung

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