China will Afghanistan in ein wichtiges Infrastruktur-Projekt einbinden. Trilaterale Gespräche zwischen den Außenministern von China, Afghanistan und Pakistan brachten am Samstag Pläne hervor, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu verstärken. Wie die Financial Times berichtet, geht es konkret um die sogenannte Belt and Road Initiative.
2021 hatten die Taliban die von der Nato unterstützte Regierung in Afghanistan verdrängt. Nach zwei Jahrzehnten Krieg ist das Land wirtschaftlich am Boden. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte in der vergangenen Woche, das Land befinde sich in der „größten humanitären Krise der Welt“. Die Taliban baten Peking und Moskau zuletzt um Investitionen, um dem international isolierten Land zu helfen.
Auch in der Taiwan-Frage wurden Bündnisse gestärkt
Bislang galten Investitionen im Infrastrukturbereich in Afghanistan als zu teuer. Im Januar wurden überdies bereits Pläne bekannt, denen zufolge China in Afghanistan nach Öl bohren will. Auch mit Russland hat die Miliz Abkommen getroffen – für den Handel mit Öl und Weizen.
Neben dem Handel ist China ein weiterer Faktor in den Beziehungen zu Afghanistan wichtig: Die Volksrepublik erwartet von Pakistan und Afghanistan, bei der Bekämpfung des Terrors zu helfen. Analysten zufolge ist Afghanistan Hort für regionale Terrorgruppen wie die Tehreek-e-Taliban Pakistan und die militante uigurische Gruppe East Turkestan Islamic Movement.
Der chinesische Außenminister Qin Gang sagte laut der chinesischen Zeitung South China Morning Post, die drei Nationen sollten sich allen Formen terroristischer Aktivitäten oder „Doppelmoral“ bei der Akzeptanz solcher Taten widersetzen sowie die Terrorismusbekämpfung und die Sicherheitskooperation stärken.
Auch in der Taiwan-Frage wurden am Samstag Bündnisse gestärkt. So sagte der pakistanische Außenminister Bilawal Bhutto Zardari laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Agency, Islamabad werde China in wichtigen Belangen von nationalem Interesse, darunter Taiwan, Xinjiang, Tibet, Hongkong und das Südchinesische Meer, weiterhin nachdrücklich unterstützen.


