Gerade erst hat Gerhard Schröder sein eigenes Berliner Altkanzler-Büro verloren. Doch er wird sich dagegen nicht mehr wehren, teilte sein Anwalt Michael Nagel auf Anfrage mit. Der 81-Jährige werde „aus gesundheitlichen Gründen“ nicht mehr das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anrufen. Nagel betonte, dass die Frage, ob dem SPD-Politiker ein solches Büro zustehe oder nicht, weiterhin „offen und umstritten“ bleibe.
Im Mai 2022 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags beschlossen, das Büro stillzulegen. Schröder nehme keine Verpflichtungen im Zusammenhang mit seiner früheren Tätigkeit wahr, hieß es zur Begründung. Hinzu kam: Schröder steht seit Russlands Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 wegen seines Verhältnisses zu Kreml-Chef Wladimir Putin und seiner früheren Tätigkeiten für russische Konzerne immer wieder massiv in der Kritik.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Altkanzler aus gesundheitlichen Gründen Termine quittierte. Viele fragen sich daher: Wie steht es wirklich um den 81-Jährigen?
Schröder hatte erst im Januar seine Aussage vor dem Schweriner Untersuchungsausschuss zu Nord Stream 2 abgesagt, auch weil es ihm nicht gut gegangen sein soll. Kurz danach wurde bekannt, dass er sich wegen einer Burnout-Diagnose in klinischer Behandlung befindet.
Arzt bescheinigte Schröder „tiefgreifende Erschöpfung und Energiemangel“
Berichten zufolge begab sich der SPD-Politiker auf Anraten seines behandelnden Arztes in die Klinik. Dieser bescheinigt ihm in einer Stellungnahme für den Untersuchungsausschuss ein „typisches Burnout-Syndrom mit dem Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel“. Der Altkanzler leide auch an „Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen“.


