Fußball

Sexismus-Vorwürfe gegen Prinz William: Thronfolger bleibt WM-Finale der Frauen fern

William ist nicht nach Australien gereist – obwohl die britischen Frauen im Finale standen und er Ehrenpräsident des Fußballverbands ist. Seine Entschuldigung? Dürftig.

Jetzt wird’s eng: In Großbritannien kommt Williams Absage gar nicht gut an.
Jetzt wird’s eng: In Großbritannien kommt Williams Absage gar nicht gut an.Imago

Pauline Cope bringt auf den Punkt, was in Großbritannien gerade viele Frauen und hoffentlich auch ein paar Männer denken: „Seien wir mal ehrlich“, sagte die frühere englische Nationaltorhüterin dem Sender Times Radio – „bei der WM der Männer wären sie alle da.“

Waren sie aber nicht, denn dies war eben „nur“ die WM der Frauen: Sowohl der britische Thronfolger Prinz William als auch Premierminister Rishi Sunak hatten ihre Teilnahme am Finalspiel der Weltmeisterschaft der Fußballerinnen abgesagt. Das Spiel fand am heutigen Sonntag (20. August) im australischen Sydney statt, die englische stand dabei der spanischen Mannschaft gegenüber, gewonnen haben die Spanierinnen 1:0.

„Bei allem Respekt, Eure Königliche Hoheit, Sie hätten in ein Flugzeug steigen sollen“, twitterte etwa der TV-Moderator Piers Morgan bei X; mit Blick auf den Männerfußball sei es „wirklich undenkbar“, dass sowohl der Premierminister als auch der Prinz bei einem WM-Finale der Herren fehlen würden, kommentierte der frühere BBC-Journalist Jon Sopel. Die Abwesenheit Sunaks sei entschuldbar, „aber Prinz William? Warum?“, so Sopel.

Königin Letizia lässt sich eine Teilnahme am Spiel nicht nehmen

Das „Warum“ ließ William so beantworten: Im Sinne des Klimaschutzes wolle er die Reise nach Australien nicht antreten. Stattdessen sendete der britische Thronfolger eine Videobotschaft an die englische Nationalmannschaft. Zu sehen ist er darin – sicher nicht zufällig – nebst seiner achtjährigen Tochter Charlotte. „Es tut uns leid, dass wir nicht selbst dabei sein können“, sagt William in dem gerade einmal 14 Sekunden langen Clip, man wünsche den Fußballerinnen „Good Luck“. Geholfen hat’s am Ende nicht.

Besonders heikel sind in der Situation zwei Dinge: Prinz William ist nicht nur Prinz William, also der Thronfolger Großbritanniens. Der 41-Jährige ist auch Ehrenpräsident des englischen Fußballverbands FA, der für das Management sowohl der Männer- als auch der Frauen-Nationalteams verantwortlich ist.

Und: Aus Spanien rückte sehr wohl royaler Besuch in Sydney an. Königin Letizia war nach Australien gereist, um ihren Fußballerinnern live „buena suerte“ wünschen zu können. Ehrenpräsidentin eines Fußballverbands ist Letizia nicht – den Sieg bejubelt hat sie am Ende trotzdem.