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Helene Fischer wirbt für Lidl - und erntet scharfe Kritik: Nervig, zynisch, raffgierig

Die Schlagerqueen taucht in einem Werbespot für die Supermarkt-Kette auf - doch das gefällt lange nicht allen. Was hinter der heftigen Kritik steckt.

Sieht so die klassische Lidl-Kundin aus? Viele Kritikerinnen und Kritiker meinen: Wohl kaum.
Sieht so die klassische Lidl-Kundin aus? Viele Kritikerinnen und Kritiker meinen: Wohl kaum.Hendrik Schmidt/dpa

Helene Fischer fährt mit dem Tourbus vor die Lidl-Filiale vor. Sie lässt sich einen Euro für den Einkaufswagen reichen, schlendert sodann durch den Supermarkt, begleitet von einem Trüppchen Tänzerinnen und Tänzern. Apfelmus, Waschmittel und vegane Haselnussschokolade landen im Wagen. „Mehr feiern, mehr Freude, mehr Lidl“, wird der Werbespot mit einem Slogan geschlossen.

Albern ist er, der Clip zum 50. Jubiläum der Supermarkt-Kette, anders kann man das wohl kaum sagen. Es ist aber nicht die reine Bräsigkeit des kleinen Werbefilms, der nun die Gemüter erhitzt: Die Vorwürfe, die in zahllosen Kommentaren auf Sozialen Medien zu lesen sind, reichen von Zynismus bis zu Raffgierigkeit.

Eigentlich wollte Lidl mit dem Engagement der Schlagerqueen wohl einen Coup landen. Und tatsächlich gibt es viele Fans, die den Auftritt der 38-Jährigen goutieren. Andere aber kritisieren, „die Fischer muss es ja nötig haben.“ Ähnliche Kommentare lesen sich unter einem Post mit dem Video-Clip, den die Supermarkt-Kette Lidl jüngst auf ihrem Instagram-Account abgesetzt hat, zu Hauf.

„Muss man das mit dieser Cover-Queen Fischer machen? Die will doch nur Kohle“, mutmaßt ein Nutzer; „verdient das Helenchen nicht genug mit ihrer Tour oder kriegt sie den Hals nicht voll?“, fragt ein anderer und schließt mit der Feststellung: „Für Geld tun manche eben alles.“ Mehr noch als die Beweggründe Fischers, Teil der Werbekampagne zu werden, wird die Supermarkt-Kette selbst kritisiert.

#Da Lidl zuletzt seine Preise drastisch angezogen hätte, so die Kritik, sei die sicherlich kostspielige Buchung des Superstars geradezu zynisch. Eine Helene Fischer, die vermutlich seit Jahren nicht mehr selbst einen Einkaufsmagen durch die Supermarktregale rangiert hat, dann auch noch beim Einkauf im Discounter zu zeigen, sei der pure Hohn – so zumindest lesen sich die vielen kritischen Kommentare. „Eine absolute Frechheit von Lidl. Sie erhöhen dramatisch ihre Preise und gleichzeitig finanzieren sie Stars, um für sie zu werben“, meint ein Instagram-Nutzer.

„Ich sehe dieses Video als Provokation am zahlenden Kunden“, kommentiert ein anderer sogar. „Ihr lacht eure Kunden aus, denn eine Helene Fischer kauft persönlich nie in einem Lidl ein. Also hört auf die Kunden zu verarschen!“ Ein weiterer droht sogar mit dem Gang zur Konkurrenz: „Schön. Für diese Werbung und deren Kosten gehe ich dann lieber zu Aldi.“