Mode

Berlin Street Style aus Hoppegarten: Die Looks beim größten Pferderennen der Saison

Adrette Kleider, gute Anzüge – und Hüte, Hüte, Hüte: Wir haben uns beim „Westminster 133. Großen Preis von Berlin“ nach den schönsten Outfits auf der Rennbahn umgesehen.

Nicht nur sehen, sondern gesehen werden: Lange ließ sich von den illustren Gästen niemand bitten.
Nicht nur sehen, sondern gesehen werden: Lange ließ sich von den illustren Gästen niemand bitten.Jonas Berndt für Berliner Zeitung am Wochenende

Am Ende sollte es ein Franzose werden. Beziehungsweise: eigentlich zwei. Den „Westminster 133. Großen Preis von Berlin“ konnte der französische Nachwuchsjockey Alexis Pouchin ergattern – auf dem ebenso französischen Favoriten Simca Mille. Am Sonntag (13. August) bejubeln das an der Ziellinie freilich nur jene Hoppegarten-Gäste, die auf den gut trainierten Fuchshengst gesetzt haben – freundlichen Applaus gibt’s am Ende trotzdem von allen.

Ohnehin ist der saisonale Hoppegarten-Höhepunkt mit dieses Mal rund 11.200 Zuschauerinnen und Zuschauern mehr als ein Sportevent, bei dem sich nach dem genauen Studium des Rennplans und mit etwas Glück ein schönes Taschengeld gewinnen lässt. Der „Große Preis von Berlin“ – das ist ein gesellschaftliches Event mit Guter-Laune-Garantie.

In den Gläsern perlt der Pommery, auf den Tellern dampft ein warmer Apfelkuchen mit Schlagsahne. Auf dem Parkplatz stehen Bentleys und Vintage-Mercedes beieinander, dazwischen ein VW-Golf, auf dessen Motorhaube ein Witzbold das Porsche-Logo geklebt hat. Den Leuten in Hoppegarten geht es gut – gerade auf der VIP-Tribüne des Renn-Klubs.

Franziska Giffey vergnügt sich hier, bevor sie die Trophäe überreicht; auch ihr Amtsvorgänger Klaus Wowereit schlurft im lässigen Polo durch die Ränge. KPM-Inhaber Jörg Woltmann, Schauspielerin Eva Habermann und Schauspieler Reiner Schöne sind da – Hoppegarten-Chef Gerhard Schöningh und Rennsport-Grande-Dame Tini Gräfin Rothkirch natürlich sowieso. Und: viele weitere gut gelaunte Gäste, allesamt in bestem Zwirn.

Sich für Street-Style-Fotos hübsch aufzustellen – darum muss man an diesem Ort nun wirklich niemanden lang bitten. Eher nutzten unsere Auserwählten gern einmal mehr die Chance, nicht nur zu sehen – sondern gesehen zu werden.

Hoppegarten-Gast <strong>Max Beckmann</strong> genießt nicht nur seinen Aperol Spritz, sondern offenbar ganz generell das Leben. Den Hut? Den habe er im Urlaub an der Côte d’Azur gekauft; in irgendeinem Kiosk an der Strandpromenade, so ganz genau weiß er das nicht mehr. Genau erinnern kann er sich indes an den Anzugkauf: Das cremefarbene, in sich karierte Modell aus einem leichten, leinenartigen Material kommt von Suitsupply. Und die Schuhe? Die sind – natürlich – maßgefertigt.
Hoppegarten-Gast Max Beckmann genießt nicht nur seinen Aperol Spritz, sondern offenbar ganz generell das Leben. Den Hut? Den habe er im Urlaub an der Côte d’Azur gekauft; in irgendeinem Kiosk an der Strandpromenade, so ganz genau weiß er das nicht mehr. Genau erinnern kann er sich indes an den Anzugkauf: Das cremefarbene, in sich karierte Modell aus einem leichten, leinenartigen Material kommt von Suitsupply. Und die Schuhe? Die sind – natürlich – maßgefertigt.Jonas Berndt
Ohne <strong>Tini Gräfin Rothkirch</strong> läuft im VIP-Bereich gar nichts: Die PR-Expertin und einstige Hoteldirektorin ist Vorsitzende des Renn-Klubs Hoppegarten, kümmert sich auf der ehemaligen kaiserlichen Tribüne also um alles, was in Berlin Rang und Namen hat. In irgendeiner Mode lässt sich das freilich nicht machen – also hat sich die Grande Dame des deutschen Rennsports ihren Hut, den sie in der Stadt gekauft hatte, individuell umarbeiten lassen. Und das sommerlich gemusterte Kleid? Das hat die Gräfin von einer Reise mitgebracht.
Ohne Tini Gräfin Rothkirch läuft im VIP-Bereich gar nichts: Die PR-Expertin und einstige Hoteldirektorin ist Vorsitzende des Renn-Klubs Hoppegarten, kümmert sich auf der ehemaligen kaiserlichen Tribüne also um alles, was in Berlin Rang und Namen hat. In irgendeiner Mode lässt sich das freilich nicht machen – also hat sich die Grande Dame des deutschen Rennsports ihren Hut, den sie in der Stadt gekauft hatte, individuell umarbeiten lassen. Und das sommerlich gemusterte Kleid? Das hat die Gräfin von einer Reise mitgebracht.Jonas Berndt
Auch das ergibt in Hoppegarten modisch Sinn: Ein Look, der weniger dem traditionsreichen, schicken Rennsport entlehnt, sondern durch den klassischen Westernstil inspiriert ist. <strong>Emanuel Doré</strong>, der in Berlin als Singer-Songwriter unterwegs ist, hat sich passend zum Anlass für eine lässige Schlaghose aus glänzendem Stoff, Cowboyboots mit Krokoprägung und eine robuste Jacke mit mexikanisch anmutender Musterung entschieden. Die Jacke hat Doré in Barcelona gekauft; die Schuhe hat er – <em>very Berlin</em> – auf der Straße gefunden.
Auch das ergibt in Hoppegarten modisch Sinn: Ein Look, der weniger dem traditionsreichen, schicken Rennsport entlehnt, sondern durch den klassischen Westernstil inspiriert ist. Emanuel Doré, der in Berlin als Singer-Songwriter unterwegs ist, hat sich passend zum Anlass für eine lässige Schlaghose aus glänzendem Stoff, Cowboyboots mit Krokoprägung und eine robuste Jacke mit mexikanisch anmutender Musterung entschieden. Die Jacke hat Doré in Barcelona gekauft; die Schuhe hat er – very Berlin – auf der Straße gefunden.Jonas Berndt
Junge Talente können <strong>Judy Ziburske</strong> unterstützend an ihrer Seite wissen. Die Gattin des Westminster-Geschäftsführers und Rennpferd-Besitzers Marian Ziburske hat sich ihren Hut extra anfertigen lassen – auf Basis von Zeichnungen einer Freundin ihrer 13-jährigen Tochter. <strong>Viltė Skov</strong> heißt sie und möchte gern Modemacherin werden. Also hat Ziburske einen spanisch anmutenden Entwurf der Nachwuchs-Designerin von einer Modistin nachbauen lassen. Das passt – denn den feuerroten Jumpsuit hat Ziburske auf Mallorca erstanden.
Junge Talente können Judy Ziburske unterstützend an ihrer Seite wissen. Die Gattin des Westminster-Geschäftsführers und Rennpferd-Besitzers Marian Ziburske hat sich ihren Hut extra anfertigen lassen – auf Basis von Zeichnungen einer Freundin ihrer 13-jährigen Tochter. Viltė Skov heißt sie und möchte gern Modemacherin werden. Also hat Ziburske einen spanisch anmutenden Entwurf der Nachwuchs-Designerin von einer Modistin nachbauen lassen. Das passt – denn den feuerroten Jumpsuit hat Ziburske auf Mallorca erstanden.Jonas Berndt
<strong>Toni Potters</strong> (Mitte), einer der bekanntesten Trainer Deutschlands, fachsimpelt mit Rennpferd-Besitzer <strong>Philipp von Loeper</strong>&nbsp;(rechts) und Sohn <strong>Moritz von Loeper</strong>. Woher ihre Anzüge und Hüte kommen? Da sind sich die Herren nicht mehr so sicher. Bei den Krawatten herrscht indes Klarheit: Potters hatte sich seine für ein Gruppenrennen in Hamburg gekauft. Und von Loepers Schlips ist ohnehin leicht zuzuordnen: Das Modell mit orangefarbenen Hufeisen und anderen Details aus dem Reitsport kommt natürlich von Hermès.
Toni Potters (Mitte), einer der bekanntesten Trainer Deutschlands, fachsimpelt mit Rennpferd-Besitzer Philipp von Loeper (rechts) und Sohn Moritz von Loeper. Woher ihre Anzüge und Hüte kommen? Da sind sich die Herren nicht mehr so sicher. Bei den Krawatten herrscht indes Klarheit: Potters hatte sich seine für ein Gruppenrennen in Hamburg gekauft. Und von Loepers Schlips ist ohnehin leicht zuzuordnen: Das Modell mit orangefarbenen Hufeisen und anderen Details aus dem Reitsport kommt natürlich von Hermès.Jonas Berndt
Vor wenigen Tagen war <strong>Shirin Schiller</strong>&nbsp;noch auf Reisen, mit ihrer Familie in Kanada. Die sonntägliche Stippvisite beim „Großen Preis von Berlin“ in Hoppegarten stand da schon fest – also hat Schiller die Gunst der Reise genutzt und sich fürs Pferderennen neu eingedeckt. Den weißen Fascinator und das pinkfarbene Tweed-Ensemble aus einem bauchfreien Jäckchen und Minirock im Chanel-Stil hat sie in Toronto gekauft. Der Laden heißt – ganz passend zum entzückenden Outfit mit Perlenknöpfen – „Honey“.
Vor wenigen Tagen war Shirin Schiller noch auf Reisen, mit ihrer Familie in Kanada. Die sonntägliche Stippvisite beim „Großen Preis von Berlin“ in Hoppegarten stand da schon fest – also hat Schiller die Gunst der Reise genutzt und sich fürs Pferderennen neu eingedeckt. Den weißen Fascinator und das pinkfarbene Tweed-Ensemble aus einem bauchfreien Jäckchen und Minirock im Chanel-Stil hat sie in Toronto gekauft. Der Laden heißt – ganz passend zum entzückenden Outfit mit Perlenknöpfen – „Honey“.Jonas Berndt
Ohne Schirm, aber mit Charme und Melone ist <strong>Jörg Woltmann</strong>, der Bankier und Inhaber der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM), in Hoppegarten unterwegs. Das ikonische Hutmodell hat er sich 1979 selbst geschenkt, zur Eröffnung seiner ersten Bank; der perfekt geschnittene Anzug mit feinen Nadelstreifen kommt „von irgendwo“. Und der blattgolden dekorierte To-go-Becher aus Porzellan, mit dem er später am Tag gesichtet wurde? „Nicht ohne mein KPM!“, ruft Woltmann über die Schulter.
Ohne Schirm, aber mit Charme und Melone ist Jörg Woltmann, der Bankier und Inhaber der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM), in Hoppegarten unterwegs. Das ikonische Hutmodell hat er sich 1979 selbst geschenkt, zur Eröffnung seiner ersten Bank; der perfekt geschnittene Anzug mit feinen Nadelstreifen kommt „von irgendwo“. Und der blattgolden dekorierte To-go-Becher aus Porzellan, mit dem er später am Tag gesichtet wurde? „Nicht ohne mein KPM!“, ruft Woltmann über die Schulter.Jonas Berndt
<strong>Scharif Bokovoy</strong> musste wohl nicht lang überlegen, welche Tasche als Begleitung mit zum Pferderennen darf. Das Modell kommt von Christian Dior und ist eine Neuauflage der legendären „Saddle Bag“ – der „Satteltasche“ also, deren Rundungen jenen des Reitsitzes nachempfunden sind. Die mit Hibiskusblüten und Palmen dekorierte Schultertasche passt also wunderbar nach Hoppegarten – und auch zum Rest von Bokovoys farbstarkem Outfit, das aus einer Secondhand-Shorts und einer Zara-Bluse besteht.
Scharif Bokovoy musste wohl nicht lang überlegen, welche Tasche als Begleitung mit zum Pferderennen darf. Das Modell kommt von Christian Dior und ist eine Neuauflage der legendären „Saddle Bag“ – der „Satteltasche“ also, deren Rundungen jenen des Reitsitzes nachempfunden sind. Die mit Hibiskusblüten und Palmen dekorierte Schultertasche passt also wunderbar nach Hoppegarten – und auch zum Rest von Bokovoys farbstarkem Outfit, das aus einer Secondhand-Shorts und einer Zara-Bluse besteht.Jonas Berndt
Moderatorin und Model <strong>Aline von Drateln</strong> ist mit ihrer Familie an der Rennbahn unterwegs. Und mit einem ganz besonderen Oberteil: Es wurde aus einem alten – man möchte fast meinen: historischen – Kissenbezug genäht; das ist nicht nur an den hübschen Spitzendetails, sondern auch an der leinenartigen Struktur der Wickelbluse zu erkennen. Dazu trägt von Drateln einen orangefarbenen Volantrock, einen Taillengürtel im Westernstil und Chanel-Pumps, die sie auf dem Flohmarkt am Arkonaplatz ergattern konnte.
Moderatorin und Model Aline von Drateln ist mit ihrer Familie an der Rennbahn unterwegs. Und mit einem ganz besonderen Oberteil: Es wurde aus einem alten – man möchte fast meinen: historischen – Kissenbezug genäht; das ist nicht nur an den hübschen Spitzendetails, sondern auch an der leinenartigen Struktur der Wickelbluse zu erkennen. Dazu trägt von Drateln einen orangefarbenen Volantrock, einen Taillengürtel im Westernstil und Chanel-Pumps, die sie auf dem Flohmarkt am Arkonaplatz ergattern konnte.Jonas Berndt
Die Frau von <strong>Kevin Ryan</strong> kommt aus Berlin, er selbst stammt von der Ostküste der USA, genauer gesagt aus Boston. Und seine Garderobe? Die zeigt sich ebenso als eine Liebelei zwischen den beiden Kontinenten: Die italienischen Klassiker an seinen Füßen kommen von Gucci, die Metalldetails der Loafer sind passenderweise einer Pferdetrense entlehnt; seinen Hut hat Ryan auf dem Kudamm gekauft. Das in sich gemusterte hellblaue Hemd und das navyblaue Jackett hat er indes – <em>very American</em> – bei Ralph Lauren geshoppt.
Die Frau von Kevin Ryan kommt aus Berlin, er selbst stammt von der Ostküste der USA, genauer gesagt aus Boston. Und seine Garderobe? Die zeigt sich ebenso als eine Liebelei zwischen den beiden Kontinenten: Die italienischen Klassiker an seinen Füßen kommen von Gucci, die Metalldetails der Loafer sind passenderweise einer Pferdetrense entlehnt; seinen Hut hat Ryan auf dem Kudamm gekauft. Das in sich gemusterte hellblaue Hemd und das navyblaue Jackett hat er indes – very American – bei Ralph Lauren geshoppt.Jonas Berndt
<strong>Natascha Bonnermann</strong> führt die PanAm Lounge auf der Budapester Straße – eine Eventlocation im Sechzigerjahre-Stil der Fluggesellschaft Pan American Airways. Für ihren Besuch beim „Großen Preis“ in Hoppegarten hat sich Bonnermann trotzdem nicht für ein Stewardessen-Häubchen, sondern für einen ausgewachsenen Hut der Berliner Modistin Susanne Gäbel entschieden. Das cremefarbene zylinderförmige Modell mit Schmetterlingsdetail begleitet ein nassglänzendes Seiden-Ensemble von Escada.
Natascha Bonnermann führt die PanAm Lounge auf der Budapester Straße – eine Eventlocation im Sechzigerjahre-Stil der Fluggesellschaft Pan American Airways. Für ihren Besuch beim „Großen Preis“ in Hoppegarten hat sich Bonnermann trotzdem nicht für ein Stewardessen-Häubchen, sondern für einen ausgewachsenen Hut der Berliner Modistin Susanne Gäbel entschieden. Das cremefarbene zylinderförmige Modell mit Schmetterlingsdetail begleitet ein nassglänzendes Seiden-Ensemble von Escada.Jonas Berndt
<strong>Szczepan Mazur</strong> ist Jockey und trägt als solcher – na klar – eine entsprechende Rennkleidung, bestehend aus einer robusten hellen Reithose und einem engen Trikotoberteil. Der sechsfache polnische Champion hat allerdings ein besonders interessantes Exemplar abbekommen: Während die meisten seiner Konkurrentinnen und Konkurrenten in unifarbener Sportbekleidung an den Start gehen, ist Mazurs Outfit mit hoffentlich Glück bringenden Sternen dekoriert.
Szczepan Mazur ist Jockey und trägt als solcher – na klar – eine entsprechende Rennkleidung, bestehend aus einer robusten hellen Reithose und einem engen Trikotoberteil. Der sechsfache polnische Champion hat allerdings ein besonders interessantes Exemplar abbekommen: Während die meisten seiner Konkurrentinnen und Konkurrenten in unifarbener Sportbekleidung an den Start gehen, ist Mazurs Outfit mit hoffentlich Glück bringenden Sternen dekoriert.Jonas Berndt