Im Bundestag ist es am Mittwoch zu Zwischenfällen gekommen. Dabei wurde unter anderem die Linken-Abgeordnete Cansin Köktürk von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) des Saals verwiesen. Hintergrund war ein schwarzes Oberteil mit dem englischen Schriftzug „Palestine“ (dt. Palästina), das Köktürk während einer laufenden Debatte trug – ein Verstoß gegen die Kleiderordnung des Hauses.
Klöckner erklärte dazu, es sei eine klare Regel, dass politische Botschaften auf Kleidung im Plenarsaal nicht erlaubt seien. Zuvor habe man Köktürk bereits nicht-öffentlich gebeten, den Pullover zu wechseln. Dieser Forderung kam sie allerdings nicht nach, woraufhin sie aufgefordert wurde, die Sitzung zu verlassen.
Köktürk schulterte ihre rote Handtasche und verließ den Saal offenbar verärgert. Auf einen Zwischenruf reagierte sie mit einer abfälligen Geste. Anschließend wurden noch weitere Bundestagsabgeordnete zur Ordnung gerufen.

Köktürk ist eine deutsche Politikerin der Linken und seit Frühjahr dieses Jahres Mitglied des Bundestages. Sie wuchs als Tochter türkischer Eltern auf und studierte Soziale Arbeit. Beruflich war sie zuvor als Sozialarbeiterin tätig und leitete unter anderem eine Notunterkunft für Geflüchtete, Obdachlose und Suchtkranke.
Weiterer Zwischenfall: Frau stört Wadephul-Rede im Bundestag
Außerdem kam es zu einem weiteren Eklat als eine Frau von der Besuchertribüne abgeführt wurde. Nach Informationen der Berliner Zeitung soll es während einer Rede von Außenminister Johann Wadephul zu Geschrei von den Rängen gekommen sein. Es ertönten „Free Palestine“-Rufe. Wenig später wurde eine dunkelhaarige Frau mit Locken von der Tribüne entfernt.
„Sie werden die Besuchertribüne jetzt verlassen, weil Sie als Besucher nicht befugt sind, hier reinzurufen“, mahnte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). „Die Debatte findet hier unten statt.“
Der CDU-Politiker sagte heute Israel – unmittelbar vor einem Besuch seines israelischen Kollegen Gideon Saar in Berlin – weitere Waffenhilfe zu. „Deutschland wird weiterhin den Staat Israel unterstützen, auch mit Waffenlieferungen“, so Wadephul bei der Befragung der Bundesregierung im Bundestag. Solche Hilfe sei notwendig angesichts des Terrors der islamistischen Hamas wie auch der Angriffe der proiranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen oder der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon.


