„Olaf befreit die Leoparden“: Ginge es nach einer finnischen Brauerei, wäre das vielleicht schon morgen die große Schlagzeile zur 180-Grad-Wende von Bundeskanzler Olaf Scholz bezüglich weiterer Panzerlieferungen an die Ukraine. Tatsächlich geht es bei dem politischen Werbegag auch um den derzeit kontrovers diskutierten Kampfpanzer deutscher Herstellung – in erster Linie jedoch um Bier. Wie die kleine Brauerei Olaf Brewing am Freitag mitteilte, biete man aus Solidarität mit der Ukraine ab sofort ein sogenanntes Leopard-Beer an.
„Bevor Sie fragen: Ja, es ist ein echtes Produkt“, hieß es unter der bei Twitter geposteten Ankündigung. Große Stückzahlen oder ein Export in andere Länder seien aber nicht geplant. Mit der neuen Biersorte – 4,5 Prozent Alkoholgehalt und in 440-Milliliter-Dosen erhältlich – richtet sich das Unternehmen aus dem finnischen Savonlinna zudem direkt an den Kanzler. „Jetzt sind Sie dran, Olaf Scholz“, so die Forderung der Finnen. Während Polen sich zuletzt bereit erklärt hat, auch Leopard-Kampfpanzer zur Unterstützung der Ukraine zu entsenden, zeigen sich deutsche Politiker weiterhin zögerlich.
Wir haben diese Leoparden freigelassen, jetzt sind Sie dran, @OlafScholz / Today, we released the only Leopards we can. Your move @OlafScholz pic.twitter.com/1mBVnQDdeo
— Olaf Brewing (@olafbrewing) January 13, 2023
Anstoßen mit Leopard-Bier und Nato-Bier
Es ist nicht das erste Mal, dass die finnische Brauerei mit der Produktion von Gerstensaft ein politisches Statement setzt. Schon im Mai 2022 hatte das Unternehmen anlässlich Finnlands Nato-Mitgliedschaftsantrag das Nato-Bier „Otan Olluta“ herausgebracht. Dabei ist „Otan“ nicht nur „Nato“, rückwärts gelesen, sondern heißt auch so viel wie „Ich nehme“ – womit der Name des zum Kassenschlager gewordenen Dosenbiers in etwa mit „Ich nehme ein Bier!“ zu übersetzen ist.
Am neuen „Leopard-Beer“ will man bei Olaf Brewing hingegen angeblich kein Geld verdienen. „Ziehen Sie doch in Erwägung, Ihr Geld an die Ukraine zu spenden, anstatt dieses Bier zu kaufen“, baten die Hersteller auf Twitter.
Die Ukraine selbst hatte in den vergangenen Monaten immer wieder um die Lieferung in Deutschland hergestellter Leopard-2-Panzer gebeten. Während einige Nato-Staaten sich bereits dafür ausgesprochen haben, verzögert die Bundesregierung derzeit die Debatte.



