EM 2024

Wolfsgruß von Demiral: Türkei legte Eilbeschwerde beim Sportgericht ein

Nach seinem umstrittenen Wolfsgruß-Jubel wurde Abwehrspieler Merih Demiral für zwei Spiele gesperrt. Der türkische Fußballverband wehrt sich.  

Merih Demiral zeigte den umstrittenen Wolfsgruß beim Achtelfinalspiel gegen Österreich.
Merih Demiral zeigte den umstrittenen Wolfsgruß beim Achtelfinalspiel gegen Österreich.Hendrik Schmidt/dpa

Der türkische Fußballverband TFF und Merih Demiral lassen nichts unversucht, um die Zwei-Spiele-Sperre gegen den Abwehrspieler wegen des Wolfsgruß-Jubels vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport) anzufechten. Am vergangenen Freitag unmittelbar nach der Entscheidung der Europäischen Fußball-Union UEFA sei eine Eilbeschwerde bei der Ad-hoc-Abteilung eingegangen, wie der CAS der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Einen Tag später habe der für das Verfahren zuständige Einzelschiedsrichter aber entschieden, dass der Sportgerichtshof nicht für die Anhörung der Beschwerde zuständig sei.

In Artikel 63 der Statuten der UEFA heißt es, dass der CAS nicht zuständig ist für Fälle, in denen ein Spieler für bis zu zwei Spiele oder bis zu einem Monat gesperrt wird. Deshalb sei dem Verband „auch das Einspruchsrecht genommen“, wie TFF-Präsident Mehmet Büyükeksi in einer Verbandsmitteilung am vergangenen Freitag zitiert wurde.

Demirals Wolfsgruß löste eine diplomatische Krise aus

Demiral musste beim Viertelfinal-Aus der Türken am Samstag in Berlin gegen die Niederlande (1:2) gesperrt zuschauen. Der 26-Jährige hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich vor einer Woche nach seinem zweiten Tor den Wirbel mit dem Wolfsgruß-Jubel ausgelöst. Demirals Jubel hatte eine kurzzeitige, diplomatische Krise zwischen der Türkei und Deutschland zur Folge. Die Türkei hatte nach harscher Kritik von Innenministerin Faeser (SPD) vergangene Woche den deutschen Botschafter einbestellt, einen Tag später bestellte Deutschland den türkischen Botschafter ein.

Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan ist.  

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