Landespolitik

Wahl zum Abgeordnetenhaus: Werner Graf soll Spitzenkandidat für die Grünen werden

Werner Graf wird Spitzenkandidat der Grünen. Mithilfe von Bettina Jarasch soll er Berliner Bürgermeister werden.

Werner Graf soll für die Grünen in das Rennen für das Amt des Berliner Bürgermeisters gehen.
Werner Graf soll für die Grünen in das Rennen für das Amt des Berliner Bürgermeisters gehen.dpa/Wolfgang Kumm

Jetzt ist es amtlich: Die Grünen setzen bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl 2026 auf Werner Graf als neuen Spitzenkandidaten für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. Das bestätigten die beiden Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai der Berliner Zeitung. In einem Schreiben, das an alle Parteimitglieder versendet wurde, heißt es: „Wir freuen uns sehr, dass nach unseren Gesprächen nun Werner Graf und Bettina Jarasch für die Abgeordnetenhauswahl 2026 Verantwortung übernehmen.“

Graf soll gemeinsam mit Jarasch ein schlagkräftiges Team bilden, das im kommenden Jahr den amtierenden Regierenden Bürgermeister Kai Wegner ablösen will. Vor allem Bettina Jarasch, die bereits 2021 und 2023 als Spitzenkandidatin antrat, wird Graf mit ihrer politischen Erfahrung und inhaltlichen Expertise unterstützen.

„Berlin hat eine Regierung verdient, die dieser Stadt gerecht wird“

Die beiden dürfen sich auf die komplette Rückendeckung der Grünen-Verantwortlichen freuen: „Werner und Bettina sind genau das Angebot, das wir als Partei und vor allem unsere Stadt jetzt brauchen“, so die Vorsitzenden der Grünen.

Die Grünen zeigen sich zuversichtlich, mit Werner Graf einen politischen Neuanfang im Berliner Rathaus einzuleiten. In dem Schreiben heißt es: „Berlin hat eine Regierung verdient, die dieser Stadt gerecht wird.“

Die Grünen wollen „progressives Angebot“ für das Rathaus

„Mit Werner Graf wollen wir der Stadt ein progressives Angebot für das Rote Rathaus machen“, erklären die beiden Landesvorsitzenden. Vor allem die schwarz-rote Regierung unter Kai Wegner ist den Grünen ein Dorn im Auge.

Berlin habe viele drängende Probleme, die aus ihrer Sicht nicht entschlossen genug angegangen würden: „Klimakrise, Verkehrswende, Mietenexplosion, der Kampf um unsere Demokratie und für eine vielfältige Stadtgesellschaft – die schwarz-rote Rückschrittskoalition habe auf keines dieser Probleme überzeugende Antworten.“

Dass die Personalentscheidung bereits jetzt öffentlich gemacht wurde, kommt überraschend. Noch vor wenigen Wochen hatten Stahr und Ghirmai angekündigt, das Spitzenpersonal der Partei erst im Herbst vorstellen zu wollen – auch, um innerparteiliche Debatten zu vermeiden.

Die Mitglieder der Berliner Grünen haben nun am 1. Oktober im Rahmen des Landesausschusses die Gelegenheit, Werner Graf und Bettina Jarasch persönlich Fragen zu stellen. Vor allem Bettina Jarasch gilt parteiintern als nicht unumstritten. Ihr wird vorgeworfen, bereits zweimal erfolglos kandidiert zu haben.