Klimaschutz

„Dann enteignen wir sie eben“: Grüne Jugend-Sprecher will diese Konzerne vergesellschaften

Jakob Blasel wettert gegen die drei klimaschädlichsten Konzerne in Deutschland. Gegen sie will er radikale Schritte ergreifen.

Jakob Blasel ist zusammen mit Jette Nietzard Co-Bundesvorsitzender der Grünen Jugend.
Jakob Blasel ist zusammen mit Jette Nietzard Co-Bundesvorsitzender der Grünen Jugend.Sebastian Willnow/dpa

Der Ko-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel hat die Enteignung mehrerer deutscher Großkonzerne verlangt, um den Klimaschutz voranzutreiben. „Die drei klimaschädlichsten Konzerne“, die Ernergiekonzerne RWE und Leag sowie der Industriekonzern Thyssenkrupp sollten vergesellschaftet werden, sagte Blasel dem Spiegel. „Deutschland könnte und sollte diese Konzerne vergesellschaften.“

Basel sagte es sei „richtig, fossile Verursacher zur Kasse zu bitten“. Ein Klimaschäden-Hilfefonds, wie es beispielsweise von der Grünen-Spitze Britta Haßelmann und Katharina Dröge vorgeschlagen werde, reiche jedoch nicht. „Wenn sie aus eigenen Stücken nicht aufhören, unsere Zukunft zu ruinieren, dann enteignen wir sie eben. Da muss der Staat einschreiten“, so Blasel.

Blasel: Klimaschädliche Konzerne ruinieren Zukunft

Nur durch eine Enteignung gebe es „eine Kontrolle darüber, dass ihr Geschäftsmodell nicht auf Dauer Menschen und Klima zerstört, denn aktuell orientieren sie sich an kurzfristigen Profit- und Börsenlogiken“, sagte der Ko-Vorsitzende der Grünen-Nachwuchsorganisation.

Blasel sagte weiter, er habe das Vertrauen in die klimaschädlichsten Konzerne verloren, „in unserem Interesse zu handeln“. Wenn die Konzerne „aus eigenen Stücken nicht aufhören, unsere Zukunft zu ruinieren, dann enteignen wir sie eben, da muss der Staat einschreiten“. Ihm sei bewusst, dass sein Vorschlag außerhalb dessen liege, was gerade politisch diskutiert werde, sagte Blasel. Aber das, was politisch passiere, reiche nicht aus, um den Klimawandel zu bekämpfen. „Radikal ist das Ausmaß der Klimakrise und der globalen Ungerechtigkeit“, verteidigte der Grünenpolitiker seinen Vorschlag. Grüne seien „noch nicht wütend genug über die Zustände im Land und in der Welt“.

Blasel forderte für Menschen mit Arbeitsplätzen in fossilen Branchen eine „Statusgarantie“: „Wer jetzt einen festen Arbeitsplatz hat und von guten Tarifverträgen profitiert, muss in anderen nicht-fossilen Zweigen von Unternehmen ohne Abstriche übernommen werden.“ Der 24-jährige Blasel ist seit Oktober 2024 zusammen mit Jette Nietzard einer der beiden Bundessprecher der Grünen Jugend, des Nachwuchsverbandes der Grünen.