Weihnachten

Weihnachtsgeschäft in Berlin: Streit um verkaufsoffene Sonntage im Advent

Für den Einzelhandel ist Weihnachten die wichtigste Zeit des Jahres. Das Konsumklima ist allerdings alles andere als rosig. Und dann schwelt noch ein Streit.

Die Erwartungen an das kommende Weihnachtsgeschäft in Berlin sind nicht unbedingt rosig.
Die Erwartungen an das kommende Weihnachtsgeschäft in Berlin sind nicht unbedingt rosig.Markus Wächter

Der Einzelhandel in Berlin und Brandenburg startet mit verhaltenem Optimismus in die Weihnachtszeit. „Natürlich hoffen wir auf ein gutes Geschäft, aber wir wissen, dass die Bäume derzeit nicht in den Himmel wachsen“, erklärte Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg (HBB), gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Die Lage bleibe angespannt, das Konsumklima sei weiterhin schlecht. Das Ziel sei vor allem, das Umsatzniveau des Vorjahres zu halten. „Wir setzen darauf, unsere Kunden mit besonderen Angeboten zu verzaubern“, so Busch-Petersen.

Im Vorjahr hatte der HBB eine gemischte Bilanz gezogen: Während Kaufhäuser und einige Fachhändler zufrieden waren, konnte der Handel insgesamt die Umsätze des Vorjahres nicht erreichen.

Weihnachten in Berlin 2024: Das ist das beliebteste Geschenk

Das mit Abstand beliebteste Weihnachtsgeschenk bleibt Busch-Petersen zufolge auch in diesem Jahr der Gutschein. Außerdem gern genommen: Spielzeug, Parfum, Schmuck, Textilien – und natürlich Elektronik. Jede Person plant im Schnitt 297 Euro für Geschenke ein, wie eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigt. Das sind zwei Euro mehr als im Vorjahr.

Grundsätzlich ist die Konsumstimmung allerdings schlecht. Obwohl sich die Inflation abgeschwächt hat, sparen viele Menschen. Die vielfach gestiegenen und als hoch empfundenen Preise, Kriege und wirtschaftliche Verunsicherung drücken weiterhin auf Stimmung und Kauflaune.

Verkaufsoffene Sonntage sind Dauerkonflikt in Berlin

Busch-Petersen kritisierte zugleich, dass es im Advent nur zwei und im gesamten Jahr nur vier verkaufsoffene Sonntage in Berlin geben dürfe. Dies sei in Zeiten eines sich rasant entwickelnden Onlinehandels nicht nachvollziehbar und eine Diskriminierung des stationären Handels.

Die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales unter Cansel Kiziltepe (SPD) hat in einer Verordnung festgelegt, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage auf vier zu begrenzen. Nach dem Ladenöffnungsgesetz dürfen bis zu acht genehmigt werden, allerdings gibt es juristische Hürden. Der Streit darüber ist in Berlin ein Dauerkonflikt.