Gut zwei Tage nachdem der Arzt Wolfgang Conzelmann mutmaßlich in seiner Praxis in Berlin-Wedding getötet wurde, dauern die Ermittlungen weiter an. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagmorgen, dass Zeugen vernommen und Videoaufnahmen ausgewertet würden. Eine Mordkommission ermittelt. Die Polizei richtet sich nun mit einer Bitte um Mithilfe an die Bevölkerung.
Der 76 Jahre alte Arzt war am Freitag leblos in seiner Praxis gefunden worden. Er starb trotz Reanimationsversuchen durch Rettungskräfte noch vor Ort. Der Mann ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft keines natürlichen Todes gestorben, wie der Obduktionsbericht der Leiche bestätigt habe. Der Sprecher machte zunächst keine Angaben zur genauen Todesursache und einem möglichen Täter.
Conzelmann stand vor wenigen Tagen noch vor Gericht
Die Zeitung B.Z. berichtete am Sonntag, dass ein vor der Praxis in der Genter Straße geparkter Tesla von der Polizei gesichert wurde. Möglicherweise könnte das Auto einen Verdächtigen aufgezeichnet haben. Die Elektroautos sind mit Kameras ausgestattet, die die Umgebung des Fahrzeugs erfassen.
Die Polizei stelt nun Fragen an die Bevölkerung, die zur Erfassung eines Tatverdächtigen führen könnten. Gesucht wird nach Menschen, die am Freitag, dem 13. Juni, insbesondere in der Zeit zwischen 13.30 Uhr und 15.45 Uhr „eine oder mehrere auffällige Personen beziehungsweise Fahrzeuge im Bereich der Praxis in der Genter Straße wahrgenommen“ haben. Auch sucht die Polizei nach Menschen, die noch am Tattag Kontakt zu Conzelmann hatten.
Der 76-Jährige betrieb seit vielen Jahren eine allgemeinmedizinische Praxis im Kiez in der Nähe des Leopoldplatzes – mit einem Schwerpunkt auf Suchttherapie und Substitution. Nach eigenen Angaben arbeitete er viel mit Junkies.


