Luftverkehr

Warum gleich mehrere russische Flugzeuge in Deutschland gestrandet sind

Seit über drei Jahren stehen mehrere russische Flugzeuge wegen EU-Sanktionen in Deutschland still. Betroffen sind vor allem Frachtmaschinen.

Am BER stehen seit 2022 mehrere russische Flugzeuge.
Am BER stehen seit 2022 mehrere russische Flugzeuge.Jörg Carstensen/dpa

Seit mehr als drei Jahren dürfen mehrere Flugzeuge an deutschen Flughäfen wegen EU-Sanktionen gegen Russland nicht starten. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte entsprechende Recherchen des WDR und erklärte, es gebe weitere Maschinen, zu denen wegen laufender Ermittlungen und ungeklärter Eigentumsverhältnisse keine abschließenden Angaben möglich seien.

Laut Ministerium besteht das Flugverbot gemäß einer EU-Verordnung seit dem 28. Februar 2022, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Es handele sich um drei russische Frachtmaschinen vom Typ Antonow AN‑124, die sich am Flughafen Leipzig/Halle befinden. In Köln/Bonn stehen demnach eine Boeing 737 der Frachtfluggesellschaft Atran aus sowie eine Bombardier Challenger 300 der Fluggesellschaft Utair.

Vorwiegend Frachtflugzeuge betroffen

Nach Auskunft des Ministeriums steht in Frankfurt/Hahn eine Boeing 747 des britischen Frachtunternehmens CargoLogicAir, das 2022 wegen der Sanktionen mit Bezug zum Ukraine-Krieg sein Geschäft aufgeben musste und kurz darauf in die Insolvenz ging. Allerdings erklärte der LandesBetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, die Maschine sei am 9. Mai 2023 von der Sanktionsliste gestrichen worden.

Nach Auskunft des Airportbetreibers habe das Flugzeug Ende November/Anfang Dezember 2023 den Flughafen mit unbekanntem Ziel verlassen, teilte eine Sprecherin der Behörde in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit. In München befand sich bis Juni vergangenen Jahres ein ehemals russisch geleaster Airbus A320 der Gesellschaft Aeroflot. Die irisch-chinesische Leasinggesellschaft, der das Flugzeug eigentlich gehörte, kam für die angefallenen Gebühren von 470.000 Euro auf. Das Flugzeug durfte daraufhin nach Ostrava in Tschechien abheben.