Löscharbeiten

Waldbrand bei Jüterbog: Zwei Hektar wieder entflammt, Einsatz dauert an

Es brennt wieder bei Jüterbog. Die Feuerwehr überwacht den Brand mit einer Drohne – starker Wind könnte die Lage allerdings befeuern. 

Die Feuerwehr kann den wieder aufgeflammten Waldbrand bei Jüterbog nur von den Schutzstreifen aus löschen
Die Feuerwehr kann den wieder aufgeflammten Waldbrand bei Jüterbog nur von den Schutzstreifen aus löschenSven Kaeuler/dpa

Bei Jüterbog hat es am Montagabend wieder angefangen zu brennen. Nach Angaben von Christiane Linder-Klopsch, Leiterin des Jüterboger Ordnungsamts, ist das Feuer auf zwei Hektar wieder aufgeflammt. Diese lägen aber mehrere Hundert Meter von einem der Schutzstreifen am Rand des Waldbrandgebiets entfernt.

Lindner-Klopsch sagte am Dienstagnachmittag, es herrsche starker Wind. Das Feuer brenne noch und laufe auf die Schutzstreifen zu. Nach Angaben vom Dienstagmorgen waren vom Feuer aktuell rund zwei Hektar Fläche betroffen. Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, sagte mit Blick auf fehlenden Regen: „Es ist noch nicht zu Ende.“

Seit Ende Mai kämpften Feuerwehrleute im Umkreis von Jüterbog gegen Waldbrände. Das Brandgebiet selbst können die Feuerwehrkräfte nicht betreten, weil auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz noch viel Munition im Boden steckt. Die Feuerwehr habe in der Nacht den Brand vor Ort überwacht.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern brachen am Montag auf ehemaligem Militärgelände Waldbrände aus. Teils mussten Bewohner ihre Häuser verlassen.

Die Feuerwehr lässt eine Drohne über den Waldbrand fliegen

Im Laufe des Dienstags fliegt Lindner-Klopsch zufolge eine Drohne über das Brandgebiet, damit sich die Feuerwehr einen Überblick von oben verschaffen kann. Um den Waldbrand final zu löschen, hoffe man auf Regen oder darauf, dass sich die Flammen selbst totlaufen. Feuer sei immer unberechenbar, sagte die Leiterin des Ordnungsamts. „Deshalb ist die Lage auch noch nicht unter Kontrolle.“ Im Großen und Ganzen sei die Situation aber nicht mehr so angespannt wie am Wochenende.

In dem Waldgebiet nahe dem Flugplatz Jüterbog hatten in der vergangenen Woche zum Teil mehr als 700 Hektar gebrannt. Die anhaltende Trockenheit begünstigt das Ausbrechen von Waldbränden, gerade in Brandenburg mit den vielen besonders anfälligen Kiefernwäldern

Auch bei Rheinsberg, ebenfalls in Brandenburg und nördlich von Berlin, brannte am Dienstag der Wald, zunächst auf vier Hektar. Außerdem brach am Montag bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein Feuer aus

Waldbrände in Brandenburg: Forderungen nach mehr Technik werden lauter

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbands in Brandenburg forderte mehr gepanzerte Fahrzeuge und Munitionsräumung. „Wir müssen Technik beschaffen, die es uns erlaubt, auf diesen munitionsbelasteten Flächen besser Einsätze fahren zu können“, sagte Rolf Fünning am Dienstag nach einem Besuch in der CDU-Landtagsfraktion in Potsdam.

Aus dem Waldbrand habe man eine Menge über vorbeugenden Brandschutz auf den munitionsbelasteten Flächen gelernt, sagte Fünning. „Es ist dringend notwendig, diese Riesenflächen zu parzellieren, das heißt Grünstreifen zu ziehen“, erläuterte er. „Es hat sich gezeigt, dass man an den Stellen das Feuer zum Halten kriegt.“ Außerdem werde mit diesen breiten Grünstreifen der notwendige Bewegungsraum für die Feuerwehr geschaffen. Dafür müssten aber zunächst diese Streifen von Munition geräumt werden.

Mit einem gemeinsamen Antrag für das Landtagsplenum in der kommenden Woche wollen die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen den Waldbrandschutz vorantreiben. Darin ist vor allem die Errichtung eines Waldbrand-Kompetenzzentrums vorgesehen, in denen Einsätze zur Brandbekämpfung geplant und vorbeugende Maßnahmen koordiniert werden sollen. Außerdem soll die Schulung der Feuerwehrleute mit einem zweiten Standort der Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz in Wünsdorf ausgebaut werden.

Angesichts der Waldbrände forderte die Umweltschutzorganisation WWF Schutzgürtel für Dörfer. Um Ortschaften herum sollten etwa Nadelbäume durch Laubbäume ersetzt weren.