Auffrischender Wind hat den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin wieder angefacht: „Es herrscht wieder eine brenzlige Situation“, sagte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Freitagnachmittag. So seien in dem mehr als 600 Hektar großen Brandgebiet zahlreiche abgelöschte Bereiche wieder in Flammen und an einer Stelle sei das Feuer auf ein bislang intaktes Waldgebiet übergesprungen.
Die Feuerwehr bemühe sich, auch dieses Feuer wieder einzudämmen, sagte sie. Dabei war wieder ein Lösch-Hubschrauber der Bundeswehr beteiligt.
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— Bundespolizei Spezialkräfte (@bpol_11) June 9, 2023
Die #Superpuma der #Bundespolizei unterstützt heute wieder in Jüterbog bei der #Waldbrandbekämpfung. pic.twitter.com/FYGGd5Vfcv
Am Freitagmorgen hatte es noch Hoffnung gegeben, da sich das Feuer in der Nacht nicht weiter ausgebreitet hatte.
Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Dörfer sind nicht in Gefahr. Am Mittwoch hatte starker Wind den Waldbrand wieder angefacht. So verdoppelte sich die betroffene Fläche erst kürzlich von 326 auf 656 Hektar. Die Bundespolizei flog deshalb nach eigenen Angaben bereits 157 Mal über das Gelände und warf dabei rund 282.000 Liter Wasser auf den Brand ab.

Zahl der Waldbrände in Berlin nimmt zu
Auch in Berlin hat es in den vergangenen Wochen mehrere Waldbrände gegeben. Bisher kam es in diesem Jahr zu 170 Alarmierungen wegen sogenannter Vegetationsbrände, zu denen auch Wiesen- und Feldbrände zählen, teilte die Berliner Feuerwehr am Freitag mit. „Von diesen waren 109 allein in den letzten 14 Tagen“, sagte Feuerwehrsprecher Dominik Pretz der Deutschen Presse-Agentur. „Man kann schon sehen, dass es eine starke Steigerung solcher Einsätze gibt. Das ist natürlich der hohen Trockenheit geschuldet.“ Auch in der Hauptstadt gebe es aktuell eine hohe bis sehr hohe Wald- und Feldbrandgefahr.
„In Berlin gibt es keine Waldbrandgefahrenstufen wie in Brandenburg“, sagte Pretz. Aber es gebe die Daten aus dem Waldbrandgefahrenindex vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Danach sind große Teile Berlins auf Gefahrenstufe 4 bis 5 von 5.“ Im Wald, auf Feldern, aber auch in Parkanlagen sei es bereits sehr trocken. „Ein kleinster Funke kann dazu führen, dass es zu einem Brand kommt“, warnte Pretz.
In Berlin gelte das gesamte Jahr über ein grundsätzliches Verbot von offenem Feuer, Rauchen und Grillen im Wald und der näheren Umgebung bis zu 100 Meter Entfernung. Die Waldfläche der Hauptstadt ist nicht zu unterschätzen: Von den 891 Quadratkilometern Berliner Stadtgebiet ist fast ein Fünftel Wald. „Das sind 158 Quadratkilometer“, sagte Pretz. „Für eine Großstadt ist das eine sehr große Fläche.“



