Die Zahl der Todesopfer infolge der Brände in und um Los Angeles ist nach offiziellen Angaben auf mindestens 16 gestiegen. Die jüngste Opferzahl geht aus einer am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Liste der Abteilung für Gerichtsmedizin im Verwaltungsbezirk Los Angeles hervor. Demnach wurden fünf Leichen in und um den Stadtteil Pacific Palisades aufgefunden, elf in und um die Vorstadt Pasadena.
Bislang waren die Behörden von insgesamt elf Todesopfern ausgegangen. Der jüngsten Bilanz der Brandschutzbehörde zufolge wurden bislang etwa 12.000 Häuser vernichtet. Allein im besonders stark betroffenen Stadtviertel Pacific Palisades wurden demnach mehr als 9500 Hektar Fläche zerstört.
Am Samstag hatten sich die Brände auch auf bis dahin unberührte Viertel von Los Angeles ausgedehnt, die Behörden ordneten in weiteren Stadtteilen Evakuierungen an. „LA County erlebte eine weitere Nacht des unvorstellbaren Terrors und des Herzschmerzes“, sagte Bezirksratsmitglied des Los Angeles County, Lindsey Horvath am Samstag. Die nationale Wetterbehörde der USA warnte mindestens bis Anfang kommender Woche vor Wetterbedingungen, die weitere Brände begünstigen oder zur Ausdehnung bestehender Feuer führen könnten.
Seit Dienstag waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten in den vergangenen Tagen ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente.
Waldbrände in Los Angeles werden politisch – Rufe nach Trump
Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles appellierte an Trump, sich ein Bild von den immensen Schäden zu machen. Auf der Plattform X postete sie einen Brief an den Republikaner, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Präsident Joe Biden übernimmt. Barger, die ebenfalls Republikanerin ist, schrieb auch mit Blick auf den Wiederaufbau in den nächsten Jahren in und um Los Angeles in der Einladung, man freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie bat Trump, den Menschen beizustehen. Sie verwies auf einen Besuch in seiner vergangenen Amtszeit, als Los Angeles auch mit Bränden zu kämpfen hatte. „Ihre Anwesenheit würde tief empfunden und geschätzt werden“, schreibt sie unter anderem.
I've sent a letter to President-Elect @realDonaldTrump inviting him to engage in wildfire recovery efforts and to visit the County to see the impact firsthand. The White House’s engagement allows for the rapid deployment of federal resources, including emergency personnel and… pic.twitter.com/X7Xs5Tat3o
— Supervisor Kathryn Barger (@kathrynbarger) January 11, 2025
Zuvor hatte bereits der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, den künftigen US-Präsidenten per Brief eingeladen, sich das Ausmaß der Brände persönlich anzusehen. Trump hatte Newsom eine Verantwortung für das Ausmaß der Feuer zugeschrieben – er kritisierte unter anderem dessen Wassersparmaßnahmen. Newsom konterte, man solle menschliche Tragödien nicht politisieren.
Waldbrände in Los Angeles: Petition fordert Rücktritt der Bürgermeisterin
Am Freitag ordnete Newsom eine Untersuchung an, um herauszufinden, warum ein wichtiges Reservoir außer Betrieb war und Hydranten trocken liefen. Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, hatte sich zuvor ebenfalls über den Wassermangel beklagt. „Wenn ein Feuerwehrmann an einen Hydranten kommt, erwarten wir, dass es Wasser gibt“, sagte sie. Crowley hatte auch die Stadtverwaltung angegriffen, indem sie sagte, dass die Feuerwehr aufgrund von Haushaltskürzungen „unterbesetzt und unterfinanziert“ sei und dass die Situation „nicht länger tragbar“ sei.


