Das traditionsreiche Weingut Schloss Proschwitz in Meißen sieht sich ungewollt in den Wahlkampf der AfD verwickelt. Ohne Genehmigung wurden Szenen für ein Wahlvideo zur anstehenden Oberbürgermeisterwahl auf dem Gelände gedreht. Zu sehen sind eine AfD-Stadträtin und der OB-Kandidat der Partei vor Schloss und Weinbergen. Veröffentlicht wurde das Material auf dem YouTube-Kanal „Compact TV“, der dem rechtsextremen Magazin „Compact“ zugeordnet wird. Für die Betreiber des Weinguts kam das wie ein Schock.
Die Eigentümer Georg Prinz zur Lippe und seine Frau Alexandra machten in einer Stellungnahme klar, dass sie über den Dreh weder informiert noch um Erlaubnis gebeten worden seien. „Wir hätten auch nie eine Genehmigung für diese Fotos erteilt“, erklärten sie. Die Aufnahmen sollten unverzüglich aus dem Netz verschwinden, andernfalls behalte man sich rechtliche Schritte vor. Mit dem Namen und der Kulisse des Weinguts solle kein Wahlkampf betrieben werden.
„Ort nicht für Parteizwecke missbrauchen“
„Proschwitz ist ein Ort des Genusses und der Kultur, und wir werden nicht zulassen, dass dieser Ort für parteipolitische Zwecke missbraucht wird“, betonte Georg Prinz zur Lippe. Das Weingut sei weltoffen, international renommiert und beschäftige Menschen aus verschiedenen Ländern. Gerade deshalb sei es inakzeptabel, wenn es ohne Zustimmung für Parteizwecke instrumentalisiert werde.


