Zur Verstärkung des Grenzschutzes verlegen Polen und Litauen weitere Soldaten an ihre Grenze zum Nachbarland Belarus. Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak habe ein entsprechendes Gesuch des Grenzschutzes bewilligt, teilte das Ministerium am Dienstag der Nachrichtenagentur PAP mit. Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben dazu, wie viele Soldaten zur Verstärkung der Grenze abgeordnet werden sollen.
Der Grenzschutz hatte am Montag um 1000 weitere Männer und Frauen gebeten. Polen ist ähnlich wie Litauen wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus besorgt. An der polnischen Ostgrenze zu Belarus, die auch Außengrenze von EU und Nato ist, sind nach früheren Angaben bereits 5000 Grenzschützer und 2000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen zudem Hilfe von 500 Polizisten bekommen.
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Auch Litauens Grenzschutz beabsichtigt aufgrund der Wagner-Söldner seine Truppen an der Grenze zu dem Nachbarland zu erweitern. „Wir planen, unser Kontingent in naher Zukunft zu erhöhen“, sagte der Grenzschutz-Chef Rustamas Liubajevas der Agentur BNS zufolge nach einem Treffen mit Staatspräsident Gitanas Nauseda am Dienstag in Vilnius. Allerdings ließ der oberste Grenzschützer des baltischen EU-Landes und Nato-Mitglieds offen, wie viele zusätzliche Beamte an der Grenze eingesetzt werden sollen.
Litauen plant als Reaktion auf die Wagner-Präsenz in Belarus zudem zwei seiner sechs Grenzübergänge zum autoritär regierten Nachbarland zu schließen. Dadurch könnte mehr Personal zur Überwachung und zum Schutz der Grenze eingesetzt werden, sagte Liubajevas. Dies würde zur Sicherheit beitragen, die Auswirkungen auf den Güterverkehr hingegen seien nicht „allzu groß“.
Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat ist wie auch Polen wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland besorgt. „Die Wahrscheinlichkeit von Provokationen ist hoch“, sаgte Liubajevas. Zugleich räumte er aber ein, dass bisher „keine besonderen Provokationen oder Aktivitäten“ festgestellt worden seien. Die Lage an der Grenze sei stabil, aber angespannt.
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