Der Gründer der russischen Söldnertruppe Wagner hat eine Beteiligung von Wagner-Söldnern an der brutalen Hinrichtung eines mutmaßlichen Deserteurs in der Ukraine bestritten. „Die Wagner-Angestellten zeichnen sich durch hervorragende Disziplin und die strikte Einhaltung internationaler Standards und weltweit anerkannter Verhaltensregeln aus“, erklärte der Kreml-Vertraute Jewgeni Prigoschin am Dienstag.
Prigoschin machte stattdessen den US-Geheimdienst für die Gewalttat verantwortlich. Der US-Geheimdienst „entführt Menschen auf der ganzen Welt, einschließlich russischer Staatsbürger“, erklärte der Wagner-Gründer und forderte die russische Staatsanwaltschaft auf, eine Untersuchung einzuleiten.
Prigoschin: Video ist eine „tolle Leistung“
Prigoschin hatte sich am Sonntag noch lobend über ein Video geäußert, das die brutale Tötung des mutmaßlichen Deserteurs mit einem Hammer zeigt. Das spannend gedrehte Video sei eine „tolle Leistung“, sagte Prigoschin und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere verletzt wurden.“
Das Video war in Kanälen aus dem Umfeld der Wagner-Gruppe in Online-Netzwerken aufgetaucht. Nach Angaben der russischen Organisation gulagu.net, die sich für Häftlinge einsetzt, handelt es sich bei dem Opfer um den Ex-Häftling Jewgenij Nuschin, der in einer Strafkolonie für den Kampf in der Ukraine rekrutiert worden war. Dort hatte er sich der ukrainischen Armee ergeben, war dann jedoch wieder von Russland gefasst worden.
Zeitung: Wagner-Söldner töteten Gefangenen in Syrien auf ähnliche Weise
Söldner der paramilitärischen Gruppe Wagner sind seit Jahren in vielen Konfliktregionen im Einsatz, vor allem in Syrien und in afrikanischen Ländern. Der Kreml-Vertraute Prigoschin hatte sich erst im September öffentlich dazu bekannt, die lange geheim agierende Gruppe gegründet zu haben. Im Oktober eröffnete sie in St. Petersburg ein offizielles Hauptquartier.



