Polizei

Verdacht auf Falscheinbürgerung: Durchsuchungen in Marzahn und Neukölln

Ein Mitarbeiter des Berliner Einbürgerungsamts soll eine Familie eingebürgert haben – trotz Ablehnung ihrer Anträge. Das Motiv könnte Liebe gewesen sein.

In Marzahn und Neukölln hat es zwei Durchsuchungen wegen des Verdachts der Falscheinbürgerung gegeben.
In Marzahn und Neukölln hat es zwei Durchsuchungen wegen des Verdachts der Falscheinbürgerung gegeben.Sebastian Gollnow/dpa

In Marzahn-Hellersdorf und Neukölln haben am Donnerstag im Auftrag der Staatsanwaltschaft zwei Durchsuchungen stattgefunden. Ziel waren nach Angaben der Berliner Polizei drei Männer, gegen die wegen des Verdachts auf bewusste Falscheinbürgerung ermittelt wird. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 38-jähriger Mitarbeiter des Landesamts für Einbürgerung.

Gegen ihn besteht der Verdacht der Bestechlichkeit sowie der Falschbeurkundung im Amt. Er soll am 15. April 2025 rechtswidrig eine Familie aus Nordmazedonien mit zwei minderjährigen Kindern eingebürgert haben, obwohl deren Anträge bereits abgelehnt worden waren und er für den Fall gar nicht zuständig war. Nach der unrechtmäßigen Einbürgerung soll er zudem mit den Zugangsdaten eines Kollegen die entsprechenden Ausländerakten gelöscht haben.

Gegen zwei Personen wird wegen Bestechung ermittelt

Auch gegen zwei erwachsene Mitglieder der eingebürgerten Familie wird ermittelt. Der Verdacht lautet hier Bestechung. Nach bisherigem Ermittlungsstand könnte eine Liebesbeziehung zwischen dem Mitarbeiter des Landesamts und der eingebürgerten Frau das Tatmotiv gewesen sein.

Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel, insbesondere elektronische Speichermedien, sichergestellt. Diese werden nun im Rahmen der weiteren Ermittlungen ausgewertet.