Rotes Meer

Unterseekabel im Roten Meer beschädigt: Internetausfälle in Asien und Nahost

In Indien, Pakistan, Kuwait und weiteren Ländern kommt es aktuell zu Problemen mit dem Internet. Hintergrund sind offenbar durchtrennte Kabel im Roten Meer.

Ein US-Marineschiff bei einem Einsatz im Roten Meer.
Ein US-Marineschiff bei einem Einsatz im Roten Meer.Theoplis Stewart II/United States Naval Forces Central Command/AFP

In mehreren Ländern ist nach Angaben der Internet-Überwachungsgruppe Netblocks ist die Internetverbing durch Ausfälle von Unterseekabeln im Roten Meer beeinträchtigt. Davon betroffen sind unter anderem Indien und Pakistan und mehrere Länder im Nahen und Mittleren Osten. Ähnliche Internetstörungen wurden auch in den Netzen von Etilasat und Du in den Vereinigten Arabischen Emiraten beobachtet, so Netblocks. Netblocks stellte Ausfälle fest, die Kabelsysteme in der Nähe von Jeddah, Saudi-Arabien, betrafen.

Einem Bericht der Nachrichtengentur Associated Press vom Montag zufolge hat uch die kuwaitische Regierung Internetstörungen gemeldet, die auf eine Unterbrechung des durch das Rote Meer führenden FALCON GCX-Kabels zurückzuführen sind.

Auch Microsoft teilte über eine Status-Website mit, dass es im Nahen Osten aufgrund von Unterbrechungen der Unterwasser-Glasfaserverbindungen im Roten Meer zu erhöhten Latenzzeiten kommen kann. Das in Redmond, Washington, ansässige Unternehmen ging nicht sofort näher darauf ein, sagte aber, dass der andere Internetverkehr „nicht beeinträchtigt wird“.

Reperaturen von Unterseekabeln können mehrere Wochen andauern

Es war zunächst unklar, wer oder was für die Schäden verantwortlich war. Es hatte zuvor Befürchtungen gegeben, dass die Kabel im Rahmen einer Kampagne der jemenitischen Houthi-Rebellen im Roten Meer angegriffen werden könnten, die die Rebellen als Versuch beschreiben, Israel unter Druck zu setzen, seinen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen zu beenden. Die Houthis bestritten jedoch, die Leitungen in der Vergangenheit angegriffen zu haben.

Unterseekabel können auch durch von Schiffen versehentlich abgeworfene Anker durchtrennt werden. Die Reparaturen dauern dabei oftmals Wochen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Länder von gleichzeitigen Ausfällen von Unterseekabeln auf der Route durch das Rote Meer betroffen sind. Im Februar letzten Jahres wurden die Kabelsysteme von Seacom, EIG und AAE-1 im Roten Meer durch einen Ankerzug durchtrennt. Auch an den Küsten Ost- und Westafrikas wurden im vergangenen Jahr mehrere Kabelausfälle gemeldet.

Die Zunahme der Ausfälle von Unterseekabeln – darunter mehrere politisch brisante Vorfälle in der Ostsee – hat die Internationale Fernmeldeunion (ITU), die Agentur der Vereinten Nationen für digitale Technologien und das International Cable Protection Committee (ICPC) dazu veranlasst, im Dezember 2024 das Internationale Beratungsgremium für die Widerstandsfähigkeit von Unterseekabeln zu gründen, um Möglichkeiten zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Kabeln zu erkunden.