Die Bundeswehr braucht mehr Personal. Die Regierungskoalition ist sich bei dem Thema nicht einig. So setzt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) darauf, künftig wieder ganze Jahrgänge zu mustern. Während die CDU/CSU-Fraktion ein Losverfahren favorisiert – der Zufall entscheidet, wer zur Musterung und zu einem möglichen Wehrdienst herangezogen wird.
In der vergangenen Woche hatten sich Verhandler der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD erst auf die Wehrdienst-Lotterie verständigt, dann nach Bedenken in der SPD-Fraktion das Wehrdienstmodernisierungsgesetz unverändert in den Bundestag eingebracht. CDU/CSU favorisieren jedoch weiterhin das Losverfahren, wie der Stern berichtet.
Deutsche lehnen mehrheitlich eine Wehrpflicht per Los ab
Doch die Deutschen lehnen mit deutlicher Mehrheit eine Auslosung von Wehrpflichtigen ab. Wie eine Forsa-Umfrage für den Stern ergab, fänden 76 Prozent eine Auswahl von Wehrdienstleistenden per Losverfahren ungerecht. Nur 21 Prozent halten die Anwendung eines Losverfahrens für gerecht. Drei Prozent äußern sich nicht.
In der Union befürworten gerade mal 31 Prozent eine Wehrpflicht per Los, 65 Prozent sind dagegen. Bei den Anhängern der SPD sind 75 Prozent gegen eine Wehrdienst-Lotterie. Bei den Linken sind 78 Prozent dagegen, bei den Grünen 81 Prozent und bei der AfD liegt die Ablehnung bei 84 Prozent.

