Die Linke hat in der aktuellen Sonntagsumfrage des Instituts Insa einen symbolträchtigen Erfolg erzielt: Erstmals seit 2018 liegt sie wieder vor den Grünen. Demnach käme die Partei derzeit auf elf Prozent, ein Plus von einem Punkt im Vergleich zur Vorwoche. Die Grünen verlieren dagegen leicht und sinken auf 10,5 Prozent. Sie wären damit die kleinste Partei, die es noch knapp über die Fünf-Prozent-Hürde schafft. Für die Partei ist das ein weiterer Tiefpunkt nach Wochen sinkender Umfragewerte.
Angeführt wird das Feld von Union und AfD, die beide auf 25 Prozent kommen. CDU und CSU verlieren im Vergleich zur vorherigen Erhebung 0,5 Punkte und müssen sich damit die Spitzenposition teilen. Die SPD bleibt stabil auf Platz drei und verbessert sich leicht auf 15 Prozent. FDP (3,5 Prozent) und BSW (4,5 Prozent) würden nach aktueller Lage weiterhin nicht in den Bundestag einziehen. Damit wären nur noch vier Parteien im Parlament vertreten – eine Konstellation, die Mehrheitsbildungen zusätzlich erschweren dürfte.
Rückzug von Habeck noch nicht eingerechnet
Die Umfrage wurde vom 22. bis 25. August durchgeführt, also kurz bevor Robert Habeck überraschend seinen Rückzug aus dem Bundestag erklärte. Ob dieser Schritt die Werte der Grünen künftig weiter belastet oder einen gegenteiligen Effekt hat, ist noch offen. Der ehemalige Vizekanzler hatte seinen Rücktritt auch mit politischer Ernüchterung begründet. Er wolle keinen „Zynismus in den Bundestag tragen“, sagte der 55-Jährige.


