Ostdeutschland

Umfrage Berlin: So viele Berliner sind für DDR-Gedenkstättenbesuche im Unterricht

Die meisten Berliner wollen das Wissen über die DDR wachhalten. Gerade die jüngere Generation soll sich mit der Vergangenheit Ostdeutschlands auseinandersetzen.

Eine Besucherin blickt an der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße auf den Rest der Mauerkonstruktion.
Eine Besucherin blickt an der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße auf den Rest der Mauerkonstruktion.Sebastian Gollnow/dpa

Eine Umfrage zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin hat ergeben, dass 84 Prozent der Berliner sich für einen Besuch von DDR-Gedenkstätten aussprechen. Das solle auch in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen werden. Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) berichteten, der Besuch in einer der Gedenkstätten habe sie emotional berührt. Fast ebenso viele (72 Prozent) gaben an, dabei neues Faktenwissen gewonnen zu haben, wie der rbb berichtet.

Wie die Umfrage zeigt, kennen Menschen aus Westdeutschland und West-Berlin häufiger die touristisch geprägten Orte wie den Checkpoint Charlie und die Eastside Gallery. Menschen mit DDR-Hintergrund dagegen eher die Gedenkstätte Hohenschönhausen, das Stasimuseum und den Campus für Demokratie – tief in Ost-Berlin gelegen.

Die Menschen in Berlin wünschen sich auch bei jüngeren Generationen, das Wissen über die DDR wachzuhalten, so der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Frank Ebert. Die Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Berlin leisteten hervorragende Arbeit. Gleichzeitig müssten Orte wie der Lernort Keibelstraße und der Campus für Demokratie bekannter gemacht werden.

Die Bevölkerungsbefragung ist der dritte Teil einer umfassenden Evaluierung der Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin. Für die Untersuchung wurden 1643 Berliner ab 16 Jahren befragt. Forsa-Geschäftsführer Peter Matuschek erklärte, mit der Studie liege erstmals eine empirische Befragung zur Erinnerungskultur und zur Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit auf breiter Datenbasis vor.