DDR

Aufarbeitung des SED-Unrechts: Bund stellt Millionen bereit

Der Bund fördert 32 Projekte zur Aufarbeitung des SED-Unrechts. Damit sollen junge Menschen stärker für die DDR-Geschichte sensibilisiert werden.

Der Eingang zur Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus vom Verein Menschenrechtszentrum Cottbus
Der Eingang zur Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus vom Verein Menschenrechtszentrum CottbusPatrick Pleul

Mit rund 5,9 Millionen Euro unterstützt der Bund bundesweit 32 Projekte, die sich mit der Aufarbeitung des SED-Unrechts befassen. Das teilte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Montag in Berlin mit, wie der RBB berichtet. Die Stiftung ist für die Umsetzung des Programms „Jugend erinnert“ zuständig, das vor allem junge Menschen für die Geschichte der DDR sensibilisieren soll. Ziel ist, Erinnerungskultur erlebbar zu machen und die Auseinandersetzung mit der Diktaturgeschichte langfristig zu sichern.

Gefördert werden unter anderem Projekte des Menschenrechtszentrums Cottbus, das eine Gedenkstätte in einem ehemaligen DDR-Gefängnis betreibt, des Grenzmuseums Schifflersgrund an der früheren innerdeutschen Grenze zwischen Hessen und Thüringen, des Museums für Russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold sowie der Stiftung Automobile Welt Eisenach. Auch das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen erhält Fördermittel. Jedes der Projekte kann bis zu 200.000 Euro erhalten – bei einer Laufzeit von maximal drei Jahren.

Erinnerungskultur für die nächste Generation

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) nannte die Aufarbeitung des SED-Unrechts einen „zentralen Bestandteil unserer Erinnerungskultur“. Das Förderprogramm solle, so Weimer, gezielt junge Menschen ansprechen und neue Impulse für die historisch-politische Bildung setzen. „Gerade in Zeiten, in denen Geschichtsbilder wieder infrage gestellt werden, müssen wir an die Werte von Freiheit und Demokratie erinnern“, sagte er.

Auch Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung, betonte die Bedeutung der Förderung. Mit den Projekten entstünden „neue Zugänge, die Geschichte greifbar machen und ihre Relevanz für die Gegenwart verdeutlichen“. Ziel sei, die Erfahrungen der DDR-Diktatur dauerhaft im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern.