Die Mohrenstraße in Berlin-Mitte verschwindet bald aus dem Stadtbild, zumindest dem Namen nach. Am 23. August 2025 wird sie offiziell in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt. Damit endet eine jahrzehntelange Debatte um den als rassistisch empfundenen Begriff „Mohr“. Vor allem afrodeutsche und afrodiasporische Initiativen hatten sich über Jahre für diesen Schritt starkgemacht. Bereits im August 2020 hatte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte die Umbenennung beschlossen.
Mit dem neuen Straßennamen ehrt der Bezirk einen außergewöhnlichen historischen Gelehrten: Anton Wilhelm Amo war der erste bekannte Schwarze Philosoph und Jurist an deutschen Universitäten. In seiner Arbeit „De iure Maurorum in Europa“ setzte er sich mit der Rechtsstellung Schwarzer Menschen auseinander, die damals weitgehend rechtlos waren.
Feierliche Enthüllung und praktische Änderungen für Anwohner
Bereits am 22. August 2025 werden die neuen Straßenschilder montiert. Einen Tag später folgt die feierliche Enthüllung auf Höhe des Hausvogteiplatzes. Die bisherigen Schilder mit der Aufschrift „Mohrenstraße“ bleiben für sechs Monate, rot durchgestrichen, unter dem neuen Namen angebracht, um die Orientierung zu erleichtern.


