Ulf Poschard hat am 30. Mai bei den von Intendant Milo Rau organisierten Wiener Festwochen die Eröffnungsrede für die dreitägige Diskussionsveranstaltung „Die Wiener Kongresse“ gehalten.
— Ulf Poschardt (@ulfposh) June 1, 2025
Laut exxpress.at diskutierten zunächst Festwochen-Intendant Milo Rau und die Philologin Elisabeth Bronfen über „Cancel Culture“. Danach habe die Schauspielerin Mateja Meded „in rasendem Tempo gegen das Patriarchat“ gewettert. Ulf Poschardt kam als nächster auf die Bühne, um seinen Eröffnungsvortrag zu halten. Er zeigte sich bestürzt über die Ansprachen seiner Vorredner, vor allem über die israelkritischen Eröffnungssätze von Milo Rau. Poschardt verwies auf den 7. Oktober 2023, auf den Terror-Angriff der Hamas auf Israel, bei dem 1143 Menschen „auf bestialische Art und Weise ermordet, entführt, vergewaltigt, verbrannt und erschossen“ wurden. Poschardt kritisierte, dass Milo Rau beim Thema Menschenrechtsverletzungen nur das Stichwort Israel einfallen würde. „Bei Taliban Schweigen, bei Assad Schweigen (...).“ Poschardt kritisierte den Hang des Kulturbetriebs, BDS zu unterstützen, also Initiativen, die Israel boykottieren und damit das Existenzrecht des Landes infrage stellen. Initiativen, die ihre „Karten ohne Israel“ zeichneten. „Es platzt aus mir heraus“, sagte Poschardt wütend und widmete seine Rede den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF). „Das sind diejenigen, die den Antisemitismus mit Waffengewalt bekämpfen müssen, der auch im deutschen Kulturbetrieb sein Unwesen treibt“, so Poschardt.
In den Zuschauerrängen stießen die Sätze zum Teil auf hörbare Ablehnung. Poschardt wurde beleidigt und ausgebuht, es verließen Zuschauer den Saal. Express.at dazu: „Nun mischten sich laute Buhs, Pfui-Rufe und eine offene Beschimpfung unter die Reaktionen: ‚Du bist ein genozidales Schwein!‘, rief eine Frau aus dem Saal. Einige Zuschauer verließen demonstrativ den Raum. Poschardt konterte trocken: ‚Es gehen die Ersten, das ist das Beste an Cancel Culture, dass man nicht mehr in der Lage ist, so etwas auszuhalten.‘“ Poschardt trug seine Rede trotz der Unterbrechungen fort.
Ulf Poschardt ist wegen seines Bestsellers „Shitbürgertum“ medial besonders präsent, ein Sachbuch, das sich kritisch mit dem linksgrünen Milieu auseinandersetzt. Das Werk ist ein Verkaufsschlager und hat es auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft.


