Der neue ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wird dieses Jahr an den Gedenktagen zum Ende des Zweiten Weltkriegs keinen Kranz an sowjetischen Gedenkstätten niederlegen.
„S.E. Botschafter der Ukraine Oleksii Makeiev und ukrainische Diplomaten verzichten in diesem Jahr bewusst darauf, Kränze und Blumen an sowjetischen Gedenkstätten oder Orten mit sowjetischen Symbolen in der deutschen Hauptstadt niederzulegen“, heißt es in einer Mitteilung auf der Webseite der ukrainischen Botschaft.
Am Vormittag wird Makeiev gemeinsam mit dem Staatsminister des Auswärtigen Amtes, Dr. Tobias Lindner, und dem Regierenden Bürgermeister, Kai Wegner, an der zentralen Gedenkstätte für die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft „Neue Wache“ in Berlin-Mitte Blumen niederlegen.
„Die Russische Föderation hat sich durch Propaganda den Sieg über den Nationalsozialismus angeeignet und manipuliert ihn bis heute“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Wir betonen, dass kein Land eine exklusive Rolle beim Sieg über den Nationalsozialismus beanspruchen kann.“
Der Vorgänger von Makeiev, Andrij Melnyk, hatte letztes Jahr am 8. Mai einen Kranz am Sowjetischen Ehrenmal Tiergarten niedergelegt. Einige Besucher skandierten bei der Kranzniederlegung „Melnyk raus!“. Andere Teilnehmende begannen daraufhin mit ukrainischen Sprechchören. Viele trugen blaue und gelbe Kleidungsstücke – die Nationalfarben der Ukraine.
Russische Fahnen am 8. und 9. Mai in Berlin vorerst erlaubt
Wie am Sonntagnachmittag von der Berliner Polizei bekannt gegeben wurde, hat das Verwaltungsgericht Berlin auch das Zeigen von russischen Flaggen und Symbolen an den Gedenktagen zum Ende des Zweiten Weltkriegs erlaubt. Gegen diese Entscheidung habe die Polizei jedoch Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht eingereicht, sagte eine Polizeisprecherin.



