Ukraine-Newsblog

AKW-Experte: Saporischschja mittelfristig in Gefahr

+++ Selenskyj spricht von „Gegenoffensiv-Aktionen“ gegen russische Truppen +++ Russisches Militär will vier weitere Leopard-Panzer zerstört haben +++ alle Infos im Newsblog +++

Das Kernkraftwerk Saporischschja liegt direkt an der Frontlinie des Krieges in der Ukraine. 
Das Kernkraftwerk Saporischschja liegt direkt an der Frontlinie des Krieges in der Ukraine. Kateryna Klochko/AP
Das ist die Lage in der Ukraine
  • Die ukrainische Armee geht Staatschef Wolodymyr Selenskyj zufolge mit „Gegenoffensiv-Aktionen“ an der Front gegen die russischen Truppen vor.
  • Kiew macht zum Ausmaß der militärischen Aktionen keine genauen Angaben.
  • Selenskyj spricht von „Gegenoffensiv- und Defensiv-Aktionen“
  • Die Kämpfe in der Ukraine gingen auch in der Nacht zu Samstag weiter.
  • Nach einem Drohnenangriff gab es laut ukrainischen Angaben drei Tote in Odessa.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vermeldet - nach Ansicht von Militärexperten zu früh
  • Ukrainischer Geheimdienst will Beweis für Staudamm-Sprengung durch Russen haben.
  • Die Rettungsarbeiten nach der Flutkatastrophe gehen weiter. Präsident Selenskyj wirft Russland vor, Rettungskräfte beschossen zu haben, Russland wirft ebendies ukrainischen Streitkräften vor.

Samstag, 10. Juni

AKW-Experte: Saporischschja mittelfristig in Gefahr

Die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist laut einem Experten für Reaktorsicherheit nach der Zerstörung eines Staudamms mittelfristig in Gefahr. Die Wasserversorgung der Kühlsysteme sei trotz des Dammbruchs für einige Monate gewährleistet, sagte Nikolaus Müllner von der Universität für Bodenkultur in Wien. Doch angesichts der Kriegshandlungen sei es fraglich, ob dieses Zeitfenster genutzt werden könne, um alternative Wasserquellen zu erschließen, sagte der Leiter des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist natürlich eine bedrohliche Situation“, sagte er.

Außerdem hatte IAEA-Chef Rafael Grossi davor gewarnt, dass der große Kühlteich des AKW von den Kriegsparteien beschädigt werden könnte. Darüber hinaus besteht laut Grossi und Greenpeace-Aktivisten die Gefahr, dass der Deich um den Teich wegen der veränderten Pegelstände unter zu hohen Druck gerät und Schaden nimmt.

Baerbock: Für den Weltfrieden muss man „Farbe bekennen“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat beim evangelischen Kirchentag die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und ihr weltweites Werben um die Verurteilung des russischen Angriffskriegs verteidigt. Würde man als Weltgemeinschaft schweigend ignorieren, dass ein Mitglied des UN-Sicherheitsrats den Weltfrieden gefährde, „wäre das eine Einladung an alle Autokraten auf der Welt“, sagte Baerbock am Samstag in Nürnberg. Um den Weltfrieden in anderen Regionen zu sichern, sei es deswegen essenziell, „dass man Farbe bekennt“, sagte sie.

Solange die Ukraine deutsche Unterstützung benötige bei der Durchsetzung ihres Rechts, in Frieden und Freiheit zu leben, „so lange werden wir sie unterstützen“, sagte Baerbock. Gleichzeitig räumte sie ein Hadern mit Entscheidungen für Waffenlieferungen ein. Ethische Verantwortung bedeute aber immer, nicht nur zu bedenken, was die Konsequenzen von Handeln sind, „sondern auch meines Nichthandelns“.

„Auch bei einem Nichthandeln macht man sich verantwortbar und im Zweifel schuldig“, sagte Baerbock und unterstrich zudem: „Auf der Seite des Angreifers zu stehen, ist für mich keine Option.“

Russisches Militär will vier weitere Leopard-Panzer zerstört haben

 Das russische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Vorstöße der Ukrainer im Gebiet Saporischschja und im südlichen Donezk abgewehrt und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. „Die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley...“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Auch eine französische Haubitze vom Typ Cesar sei zerstört worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Angriffe habe es nahe der Stadt Orichiw und an der Grenze zwischen den Gebieten Saporischschja und Donezk südlich der Ortschaft Welyka Nowosilka gegeben, hieß es weiter. „Alle Attacken des Gegners wurden zurückgeschlagen“, zudem seien zwei ukrainische Marschkolonnen von der russischen Artillerie getroffen worden. Die Behörde präsentierte anschließend Bilder zerstörter Panzer. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zu Verlusten der ukrainischen Seite haben sich in der Vergangenheit oft als übertrieben herausgestellt.

Bereits Anfang der Woche hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Zerstörung von acht Kampfpanzern des Typs Leopard berichtet. Seine Behörde hatte dann als „Beweisvideo“ Aufnahmen ins Netz gestellt, die selbst von prorussischen Militärbloggern als offensichtlich falsch kritisiert wurden. So sei auf den Bildern, die das Ministerium als Zerstörung eines Leoparden präsentierte, der versehentliche Beschuss eines Traktoren zu sehen.

Selenskyj bedankt sich für Waffenhilfe aus Kanada

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt. Wichtig sei vor allem die Lieferung von Artilleriemunition vom Kaliber 155, sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Er lobte zudem Kanadas Einsatz für eine internationale Koalition, die der Ukraine bei der Beschaffung westlicher Kampfjets helfen soll. Trudeau hatte zuvor bei seinem Besuch etwa die Fortsetzung eines Ausbildungsprogramms für ukrainische Piloten verkündet. Insgesamt beläuft sich das neue Rüstungspaket Kanadas auf umgerechnet rund 350 Millionen Euro.

Die Ukraine sehe den Sinn internationaler Beziehungen im Geben und Nehmen, sagte Selenskyj. Daher sei Kiew auch bereit, Kanada bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen, falls eine solche Unterstützung nötig sei. Zugleich rief Selenskyj internationale Hilfsorganisationen erneut dazu auf, sich nach der Flutwelle in der Südukraine infolge der Staudamm-Zerstörung auf dem von Russland besetzten Gebiet zu engagieren. Am rechten, von Kiew kontrollierten Dnipro-Ufer, seien inzwischen 3000 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht worden. Im russisch kontrollierten Gebiet erhielten die Menschen aber von Moskau keine wirkliche Hilfe, sagte Selenskyj.

Kanada kündigt neue millionenschwere Militärhilfen für Kiew an

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat der Ukraine bei einem unangekündigten Besuch in Kiew weitere Militärhilfen im Umfang von etwa 500 Millionen kanadischen Dollar (knapp 350 Millionen Euro) zugesagt. Das sagte Trudeau am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Außerdem werde sich Kanada dem multinationalen Ausbildungsprogramm ukrainischer Kampfpiloten und der Wartung von Kampfpanzern des Typs Leopard anschließen.

Mit Blick auf die Zerstörung des Kachowka-Staudamms stelle Kanada außerdem weitere zehn Millionen kanadische Dollar (knapp sieben Millionen Euro) für humanitäre Hilfe bereit. Trudeau bekräftigte die fortlaufende Unterstützung für das von Russland angegriffene Land. „Kanada steht an der Seite der Ukraine mit allem, was nötig ist und solange es nötig ist“, sagte er. „Das ist ein folgenreicher Moment für die Ukraine, aber auch ein folgenreicher Moment für die Welt.“

Selenskyj spricht von „Gegenoffensiv-Aktionen“ gegen russische Truppen

Die ukrainische Armee geht Staatschef Wolodymyr Selenskyj zufolge mit „Gegenoffensiv-Aktionen“ an der Front gegen die russischen Truppen vor. In der Ukraine fänden „Gegenoffensiv- und Defensiv-Aktionen“ statt, er werde aber „keine Einzelheiten“ nennen, sagte Selenskyj am Samstag in Kiew. Er ließ damit offen, ob es sich um die schon lange erwartete Großoffensive der Ukraine handelt. Russischen Angaben zufolge läuft diese bereits seit Tagen.

Eine ukrainische Gegenoffensive zur Befreiung russisch besetzter Gebiete wurde seit Längerem erwartet. Medienberichte hatten den Beginn bereits vermeldet. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag gesagt, diese habe vor einigen Tagen begonnen, doch die Ukraine habe die selbst gesteckten Ziele dabei nicht erreicht. Kiew selbst hielt sich bisher aber bedeckt dazu.

Die ukrainische Seite hat Stillschweigen über ihre Großoffensive verkündet. Am Samstag sprach Serhij Tscherewaty, Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Armee, von einem ukrainischen Vorrücken um 1400 Meter rund um die zerstörte Stadt Bachmut im Osten des Landes - deren Einnahme Moskau im Mai vermeldet hatte.

Auf die Frage eines Journalisten nach Putins Bemerkungen zur ukrainischen Großoffensive sagte Selenskyj am Samstag wörtlich: „Es ist interessant, was Putin über unsere Gegenoffensive gesagt hat. Es ist wichtig, dass Russland immer spürt, dass es meiner Meinung nach nicht mehr viel Zeit hat.“ Selenskyj ergänzte, er sei „täglich“ in Kontakt mit Kommandeuren, unter anderem mit Armeechef Walerij Saluschnyj. „Alle sind positiv eingestellt, sagen Sie das Putin“, sagte er weiter.

Angaben des amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) zufolge, hätten in den vergangenen Tagen russische Militärblogger und Medien „voreilig“ behauptet, dass die ukrainische Gegenoffensive gescheitert sei. Nachdem Aufnahmen von der Front in Saporischschja mit vom Westen gelieferten beschädigten oder zerstörten Panzern kursierten, hätten einige prominente russische Ultranationalisten behauptet, dass dies auf ein Scheitern einer groß angelegten Gegenoffensive hindeute.

Protest gegen Nato-Manöver „Air Defender 23“ in Deutschland

Rund 300 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Wunstorf bei Hannover gegen die Nato-Übung „Air Defender 23“ demonstriert. Zu dem Protest am Wunstorfer Fliegerhorst hatten diverse Friedensgruppen aus Norddeutschland aufgerufen, darunter die Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf, das Bremer Friedensforum und die Norddeutsche Friedenskonferenz. Rund 50 Demonstranten kamen in einem Fahrradkorso zu dem Militärflugplatz, der ein Hauptdrehkreuz der am Montag startenden Manöver ist. Laut Polizei verlief die etwa zweistündige Kundgebung ohne Zwischenfälle.

Für das Wochenende haben mehrere Friedensinitiativen in Deutschland zu Aktionen aufgerufen. Die Übung „Air Defender 23“ ist nach Bundeswehrangaben die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. Vom 12. bis 23. Juni trainieren bis zu 10.000 Übungsteilnehmer aus 25 Nationen mit 250 Luftfahrzeugen unter der Führung der Luftwaffe Luftoperationen im europäischen Luftraum.

Wie der Mitinitiator der Kundgebung, der Wunstorfer Friedensaktivist Gerhard Biederbeck, dem Evangelischen Pressedienst vor der Kundgebung sagte, sei die geplante Übung „in Umfang und Charakter klar Ausdruck einer militärischen Vorwärtsstrategie“. Ein derart realitätsnahes Manöver habe in Deutschland bislang nicht stattgefunden. Zudem beunruhige ihn „eine wachsende Bereitschaft in der Gesellschaft, kriegerische Auseinandersetzungen unwidersprochen hinzunehmen oder sogar als letztes Mittel politischer Konflikte zu billigen“.

Kanadas Premierminister Trudeau in Kiew eingetroffen

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau ist am Samstag in Kiew eingetroffen. Wie die Zeitung Kiev Independent berichtet, legte er an einer Gedenkstätte in der St.-Michaels-Kathedrale einen Kranz nieder.

Es ist der zweite Besuch des kanadischen Staatschefs in der Ukraine während des Krieges. Zuletzt hatte er Kiew im Mai 2022 besucht und dort die Kanadische Botschaft in der Ukraine wiedereröffnet.

Scholz verteidigt Waffenlieferungen an die Ukraine – Protest auf Kirchentag

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Waffenlieferungen an die Ukraine verteidigt. Sie dienten dazu, dass sich die Ukraine gegen den russischen Angriff wehren könne. „Das kann und das soll sie ja“, sagte er unter großem Applaus des Kirchentagspublikums in Nürnberg, berichtete der evangelische Pressedienst. Einzelne Teilnehmer skandierten allerdings auch „Verhandlungen jetzt“ von den Rängen.

Scholz entgegnete den Protestrufern, Verhandlungen seien „okay“. Die Frage sei nur, mit wem und worüber. Nicht akzeptabel sei, dass die Ukraine darüber verhandeln solle, dass ein Teil ihres Territoriums einfach Russland werde, sagte Scholz.

Ukrainischer Botschafter rechnet mit Milliardenschäden

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine befürchtet der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, Schäden für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft in Milliardenhöhe. „Städte, Infrastruktur, ganze Industrien müssen wieder aufgebaut werden“, sagte der Diplomat den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Die Gesamtschäden werden erst sichtbar, wenn das Wasser abgelaufen ist.“

Nach der Explosion an dem ukrainischen Staudamm hatte die ukrainische Regierung laut Funke einen Antrag auf Soforthilfe beim Bundesaußenministerium gestellt und unter anderem um Tanklaster für die Trinkwasserversorgung, Feuerwehrschläuche, Rettungsbojen, Motorpumpen für Schmutzwasser und Schwimmwesten gebeten.

Die Wiederaufbaukosten für die Ukraine allein in diesem Jahr betragen nach Angaben Makejews 14,1 Milliarden US-Dollar (rund 13 Milliarden Euro). „Davon wurden 3,3 Milliarden US-Dollar bereits im Haushalt der Ukraine bereitgestellt. Gebraucht wird alles, von Trinkwasser-Filtern bis hin zu Schlauchbooten“, sagte der Botschafter.

Russland schießt mit 35 Drohnen und 8 Raketen auf die Ukraine

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland letzte Nacht 35 Drohnen und 8 Raketen auf Ziele in der Ukraine gelenkt. 20 Drohnen des iranischen Typs Shahed und zwei ballistische Raketen seien abgeschossen worden.

Nach Staudamm-Sprengung: Pegelstand des Dnipro sinkt

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Ukraine wird der südliche Teil des Dnipro nach russischen Angaben wohl bis nächsten Freitag wieder in sein Flussbett zurückkehren. Wie der von Russland eingesetzte Gouverneur der annektierten ukrainischen Region Cherson mitteilte, lässt sich das aus vorläufigen Berechnungen zum Sinken der Wassermassen ableiten. Der Wasserstand in der an den Damm angrenzenden Stadt Nowa Kachowka auf der stromabwärts gelegenen Seite ist demzufolge seit dem Höchststand von Dienstag um drei Meter gesunken. Der Gouverneur erklärte, man habe begonnen, das Wasser abzupumpen und Müll zu entsorgen. Mehr als 6000 Menschen aus den überfluteten Stadtteilen sowie aus Oleschky und Hola Prystan an der Mündung des Flusses ins Schwarze Meer seien evakuiert worden.

Der Gouverneur warf der Ukraine vor, provisorische Unterkünfte für die von der Flut Vertriebenen zu beschießen. Dabei sei eine Frau umgekommen. Die Ukraine wirft ihrerseits den russischen Truppen vor, Zivilisten in den Flutgebieten zu beschießen.

Russland: Zwei Raketen über der Krim abgefangen

Die russische Luftverteidigung habe zwei ukrainische ballistische Grom-2-Raketen über der Krim abgeschossen, teilte Regionalgouverneur Sergej Aksjonow am Samstag auf dem Online-Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff sei niemand getötet oder verletzt worden, sagte er, laut Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass. Das letzte Mal sei die Krim am 6. Mai mit Grom-2-Raketen angegriffen worden.

Merz: Keine „Annäherung an den Aggressor“

CDU-Chef Friedrich Merz hält im Ringen um ein Ende des Krieges gegen die Ukraine eine Annäherung an Russland für falsch. „Beschwichtigung, Appeasement, Annäherung an den Aggressor mit den falschen Mitteln“ sei „der falsche Weg“, sagte er am Samstag beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Er stellte Bezüge her zu dem vergeblichen Versuch der Alliierten, Nazideutschland unter Adolf Hitler mit ihrer Appeasement-Politik zu beschwichtigen.

„Auch in unserer Zeit gab es Dokumente, die den Frieden versprachen“, sagte Merz. „Schritt für Schritt wurde erst die Freiheit eingeschränkt und dann Schritt für Schritt der Frieden gebrochen.“ Darum müsse man sich heute fragen, ob man zwei Jahrzehnte lang falsch mit Russland umgegangen sei – und ob man heute China ähnlich unterschätze.

Geländegewinne in der Region Donezk gemeldet

Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Donezk Geländegewinne erzielt. Am Freitag haben sie ihre Gegenoffensiven in mindestens vier Gebieten an der Front fortgesetzt, schreibt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War. Die ukrainische Armee habe taktische Gewinne in der Oblast Donezk nahe der Grenze zur Oblast Saporischschja erzielt.

Drei Menschen durch Drohnen in Odessa getötet

Nach ukrainischen Angaben wurden bei einem Drohnenangriff im Süden der Ukraine drei Menschen getötet und mindestens zehn weitere Menschen verletzt, wie Kyiv Independent berichtet. Russische Streitkräfte setzten im Iran hergestellte Shahed-131/136-Drohnen ein, um die Region anzugreifen. Dem Bericht zufolge wurden alle Drohnen von den ukrainischen Streitkräften zerstört.

Am 9. Juni griffen russische Streitkräfte während der laufenden Evakuierungsbemühungen Cherson an und verletzten drei Menschen, darunter ein minderjähriges Mädchen.