Ukrainekrieg

Ukraine meldet größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn

Rund um den am Wochenende erfolgten Gefangenenaustausch erschüttert eine neue russische Angriffswelle die Ukraine. In der Nacht kommt es offenbar zu einem Rekord.

Ukraine, Markhaliwka: Rettungskräfte löschen am Sonntag, 25. Mai 2025 das Feuer eines durch einen russischen Angriff zerstörten Hauses im Dorf Markhaliwka in der Region um Kiew.
Ukraine, Markhaliwka: Rettungskräfte löschen am Sonntag, 25. Mai 2025 das Feuer eines durch einen russischen Angriff zerstörten Hauses im Dorf Markhaliwka in der Region um Kiew.Evgeniy Maloletka/AP

Die Ukraine hat in der Nacht zum Montag nach Angaben aus Kiew den größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn erlebt. Russland feuerte insgesamt 364 Geschosse auf das Gebiet der Ukraine, darunter 355 Drohnen und Drohnenattrappen sowie neun Marschflugkörper, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Laut Luftwaffensprecher Juriy Ignat handelte es sich um die bisher größte Drohnenattacke seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022.

An fünf Standorten wurden laut der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC Treffer registriert, an zehn Standorten fielen Kampfdrohnen ab.

Russland meldete ebenfalls Angriffe von ukrainischer Seite. Nach Informationen der russischen Nachrichtenagentur Tass schossen Luftabwehrkräfte in der vergangenen Nacht 96 ukrainische Drohnen über Regionen Russlands ab, darunter sechs über der Region Moskau.

Massive Angriffe am Wochenende

Bereits am Wochenende war es zu massiven russischen Angriffen gekommen. Russland hatte die Ukraine nach Angaben Kiews in der Nacht zum Sonntag mit 69 Raketen und 298 Kampfdrohnen angegriffen. Von den Angriffen, bei denen nach jüngsten ukrainischen Angaben 13 Menschen getötet wurden, seien die meisten ukrainischen Regionen betroffen gewesen, teilte die Luftwaffe mit. Bei Angriffen in der Nacht zuvor auf Kiew wurden zudem mehrere Ukrainer verletzt.

Am Sonntag wurde derweil der bislang größte Gefangenenaustausch zwischen beiden Ländern beendet. Beide Seiten ließen dabei je 1000 Häftlinge frei.

Selenskyj hatte nach den russischen Angriffen vom Wochenende dazu aufgerufen, den Druck auf Moskau zu erhöhen. „Ohne wirklich starken Druck auf die russische Führung kann diese Brutalität nicht gestoppt werden“, erklärte er am Sonntag in Onlinediensten. Er rief die USA und die europäischen Verbündeten auf, „Entschlossenheit“ zu zeigen, um Putin dazu zu bringen, den Krieg zu beenden. „Das Schweigen Amerikas, das Schweigen anderer auf der Welt ermutigt Putin nur“, fügte er hinzu.

US-Präsident Trump hatte Putin vor dem Hintergrund der neuerlichen Angriffswelle am Sonntag als „verrückt“ bezeichnet.