Die Söldner der russischen Wagner-Gruppe sind nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums derzeit nicht nennenswert an Kampfhandlungen in der Ukraine beteiligt. „In diesem Stadium sehen wir keine Wagner-Truppen, die sich in bedeutendem Ausmaß an Kampfeinsätzen in der Ukraine beteiligen“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag vor Journalisten. Die USA hätten festgestellt, dass sich „die Mehrheit“ der Wagner-Kämpfer immer noch in russisch besetzten Gebieten der Ukraine aufhalte.
Die bewaffnete Gruppe, die eine wichtige Rolle in Russlands Offensive in der Ukraine spielte, hatte mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung zu stürzen. Wagner-Kämpfer hatten mehrere Stunden lang das Hauptquartier der russischen Armee in der Stadt Rostow am Don im Südwesten des Landes besetzt und waren dann in Richtung Moskau vorgerückt.
Der Aufstand endete aber noch am selben Tag mit einer Vereinbarung, die die Ausreise des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin nach Belarus vorsah. Der derzeitige Aufenthaltsort von Prigoschin ist unklar.
Putin wollte Wagner-Söldner weiter in der Ukraine kämpfen lassen
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums übergab die Wagner-Gruppe der russischen Armee am Mittwoch zehntausende Waffen, Geschütze und Munition.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte nach eigenen Angaben den Söldnern der Privatarmee Wagner nach ihrer Revolte gegen die Militärführung angeboten, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen. „Viele haben genickt, als ich das sagte“, beschrieb Putin in der Tageszeitung Kommersant ein Treffen im Kreml mit der Privatarmee von Jewgeni Prigoschin. Prigoschin sei es aber auch gewesen, der das Angebot abgelehnt habe. „Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden“, sagte Prigoschin nach Angaben von Putin.





