Der Kreml zieht eine Legalisierung privater Militärfirmen und insbesondere der Söldnergruppe Wagner in Betracht, deren Existenz nach russischem Recht bislang nicht erlaubt ist. Es handele sich um eine „komplexe“ Frage, die geprüft werden müsse, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten.
Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin indirekt eingestanden, dass die russische Führung im Krieg gegen die Ukraine bewusst auf eine illegale Organisation gesetzt habe. „PMC Wagner existiert nicht“, sagte Putin der russischen Tageszeitung Kommersant. Anschließend erklärte er seine Aussage, die sich mit der Peskows deckt: „Wir haben kein Gesetz über private Militärorganisationen ... Die Gruppe gibt es zwar, aber juristisch existiert sie nicht“, so der Kremlchef.
Putin: „Habe Söldnern angeboten, unter eigenem Kommando in der Ukraine weiter zu kämpfen“
Er habe den Söldnern der Privatarmee Wagner nach ihrer Revolte gegen die Militärführung angeboten, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen. „Viele haben genickt, als ich das sagte“, beschrieb Putin ein Treffen im Kreml mit 35 Mitgliedern der Privatarmee von Jewgeni Prigoschin. Prigoschin sei es aber auch gewesen, der das Angebot abgelehnt habe. „Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden“, sagte Prigoschin nach Angaben von Putin.
Die Söldnertruppe Wagner kämpfte monatelang an der Seite regulärer Moskauer Truppen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bekanntheit erlangte sie durch die monatelangen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut.



