Ukraine-Krieg

Keine Kampferfahrung nötig: Wagner-Gruppe rekrutiert jetzt Gamer

Die Gruppe Wagner klagt über hohe Verluste Im Ukraine-Krieg. Jetzt wird über Facebook, Instagram und Telegram um neue Kämpfer geworben. 

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin
Wagner-Chef Jewgeni PrigoschinPRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP

Die Söldner-Gruppe Wagner sucht nach erheblichen Verlusten im Ukraine-Krieg über Social-Media-Plattformen junge Gamer, die für die Privatarmee kämpfen wollen. Gesucht werden Männer zwischen 21 und 35 Jahren, die später Drohnen steuern sollen, schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Lagebericht unter Berufung auf russische Oppositionsmedien. Kampfererfahrung im realen Leben bräuchten die jungen Männer nicht.    

„Die neue Wagner-Rekrutierungskampagne wirbt angeblich mit einer Ausbildung durch gut vorbereitete Ausbilder, einer Kranken- und Lebensversicherung, moderner Ausrüstung und Garantien, wonach alle Rekruten alle versprochenen Zahlungen erhalten“, schreibt das ISW.

Unterdessen verschärft sich der Streit zwischen der Wagner-Gruppe und dem russischen Verteidigungsministerium nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiter. Das britische Verteidigungsministerium zitierte am Dienstag Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit den Worten, er fordere eine Antwort auf einen „Vertrag“, den er dem russischen Verteidigungsministerium vorgelegt habe. Damit reagiere Prigoschin auf das Ultimatum des Ressorts, Wagner und andere „Freiwilligenformationen“ sollten sich bis zum 1. Juli vertraglich dem Verteidigungsministerium unterstellen.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin will Antwort auf seinen Vertrag

Der Inhalt von Prigoschins „Vertrag“ sei zwar nicht bekannt, hieß es in London weiter. Doch die Übermittlung an sich erhöhe schon das Risiko in dem internen Konflikt und sei „höchstwahrscheinlich ein weiterer bewusster Versuch, die Autorität der offiziellen Militärbehörden zu untergraben“. Prigoschins Tonfall gegenüber dem Verteidigungsministerium sei eindeutig konfrontativ geworden, hieß es vom britischen Ministerium.

Die Behörde veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor bald 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.