US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch seine Teilnahme an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei in Aussicht gestellt – aber nur, wenn auch der russische Präsident Wladimir Putin persönlich daran teilnimmt. „Ich weiß nicht, ob er [Putin] dort ist, wenn ich nicht da bin. Ich weiß, dass er gerne hätte, dass ich da bin, und das ist eine Möglichkeit“, sagte Trump am Mittwoch an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. „Wenn wir den Krieg beenden könnten, würde ich darüber nachdenken“, fügte Trump hinzu.
US-Außenminister Marco Rubio plant bereits für Freitag eine Reise nach Istanbul. „Marco reist, und Marco war sehr effektiv“, betonte Trump.
Putin selbst hatte am Sonntag als Reaktion auf einen europäischen Waffenruhe-Vorstoß direkte Verhandlungen mit der Ukraine am Donnerstag in Istanbul vorgeschlagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte sich daraufhin bereit, nach Istanbul zu reisen und dort persönlich mit dem Kremlchef zu verhandeln. „Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass dieses Treffen stattfindet“, sagte Selenskyj am Dienstag vor Journalisten in Kiew. Bisher hat der Kreml aber offen gelassen, ob Putin der russischen Delegation angehören wird.
Brasiliens Präsident Lula: „Putin, fahr nach Istanbul und verhandle, verdammt noch mal“
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kündigte daraufhin an, den Kremlchef persönlich von einer Teilnahme überzeugen zu wollen. Er werde auf seiner Rückreise aus China einen Zwischenstopp in Moskau einlegen und versuchen, mit Putin zu sprechen, sagte Lula am Mittwoch vor Journalisten in Peking.
„Es kostet mich nichts, zu sagen: Hey, Kamerad Putin, fahr nach Istanbul und verhandle, verdammt noch mal“, fügte der brasilianische Präsident hinzu. Lula hatte in Peking an einem Treffen von Vertretern lateinamerikanischer Staaten mit Chinas Präsident Xi Jinping teilgenommen. Dabei hatten Lula und Xi in einer gemeinsamen Erklärung betont, Verhandlungen seien „der einzige Weg“, den Ukrainekrieg zu beenden.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte die brasilianische Regierung am Dienstag zudem aufgefordert, ihren Einfluss auf Russland zu nutzen, um Putin davon zu überzeugen, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Türkei zu treffen.
Putins Berater spricht von Istanbul-Delegation
Die jüngsten Äußerungen von Putins außenpolitischem Berater Juri Uschakow deuten allerdings darauf hin, dass der Kremlchef eher nicht in Istanbul zu erwarten ist. „Die Delegation wird politische und, ich würde sagen, eine Unmenge an technischen Fragen erörtern. Ausgehend davon wird ihre Zusammensetzung bestimmt“, sagte er dem Staatsfernsehen. Moskau hatte in der Vergangenheit schon deutlich gemacht, dass ein Treffen der Staatschefs gut vorbereitet sein müsse. Diese kämen in der letzten Phase der Verhandlungen zusammen, wenn die technischen Details geklärt sind.


