CIA-Direktor John Ratcliffe hat bestätigt, dass die USA ihre Geheimdienstunterstützung und Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt haben. Die Schritte seien nach dem Schlagabtausch zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump am vergangenen Freitag im Weißen Haus eingeleitet worden, hieß es. „Trump hatte ernsthafte Zweifel daran, ob Präsident Selenskyj dem Friedensprozess verpflichtet sei, und er sagte, lasst uns innehalten“, sagte Ratcliffe am Mittwoch in einem Interview mit Maria Bartiromo von Fox Business.
„Ich möchte Ihnen Gelegenheit geben, darüber nachzudenken, und Sie haben die Reaktion von Präsident Selenskyj gesehen“, fügte Ratcliffe hinzu. „Ich denke also, dass die Unterbrechung, die dies ermöglicht hat, an der militärischen und nachrichtendienstlichen Front aufgehoben wird.“ Ratcliffe betonte zudem sein Engagement für die Zusammenarbeit mit der Ukraine auf dem Weg zum Frieden, nachdem der ukrainische Präsident Trump einen Brief geschrieben hatte.
Bericht: USA haben bereits Informationsaustausch mit Ukraine eingeschränkt
Die Zusammenarbeit mit den US-Geheimdiensten ist nach Angaben der Financial Times für die Ukraine von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, russische militärische Ziele zu identifizieren und anzugreifen. Zwei Beamte bestätigten dem Blatt, dass Washington die nachrichtendienstlichen Kontakte zu Kiew eingefroren habe. Einer der Beamten sagte jedoch, dass die USA weiterhin Informationen über Russland und die Ukraine mit ihren engsten Verbündeten austauschen.
Diesen Verbündeten soll Washington jedoch dem Bericht zufolge das Teilen von US-Geheimdienstinformationen mit der Ukraine untersagt haben. US-Beamte gaben allerdings an, dass Empfänger mit Posten im Lande wahrscheinlich weiterhin relevante Informationen an Kiew weitergeben würden. Dies gelte jedoch nicht für zeitkritische und hochwertige Informationen, wie sie die Ukraine für Präzisionsangriffe auf bewegliche russische Ziele benötige.
Auch gegenüber CNN bestätigte ein hochrangiger US-Militärbeamter, die USA hätten den Informationsaustausch bereits teilweise eingeschränkt – darunter weniger Geheimdienst-, Überwachungs- und Aufklärungsflüge, die sowohl offensive als auch defensive Operationen einschließlich der Luftverteidigung beeinträchtigen könnten.
Trump setzte nach Streit mit Selenskyj im Weißen Haus US-Militärhilfe aus
Die Trump-Regierung hatte Angaben aus dem Weißen Haus zufolge am Montag die Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt, nachdem Trump und Selenskyj im Oval Office aneinander geraten waren. Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance griffen den ukrainischen Präsidenten heftig an und warfen ihm fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe sowie Respektlosigkeit vor. Das Treffen in Washington wurde vorzeitig abgebrochen.
Der ukrainische Präsident hatte daraufhin im Onlinedienst X erklärt, er wolle nach dem Schlagabtausch im Weißen Haus die Dinge mit Trump „in Ordnung“ bringen und unter dessen „starker Führung“ auf einen dauerhaften Frieden hinarbeiten. Trump erklärte in seiner Rede vor dem US-Kongress am Dienstagabend, Selenskyj habe sich in einem Brief zu Verhandlungen bereit erklärt und für die US-Unterstützung bedankt.
Ohne geheimdienstliche Informationen aus den USA dürfte sich nun der Druck auf den ukrainischen Präsidenten weiter erhöhen.

