Justiz

Wachmann erstochen: Transsexuelle Täterin muss fast 13 Jahre in Haft

Im vergangenen Jahr wird ein Wachmann einer Flüchtlingsunterkunft mit einem Messer tödlich verletzt. Eine 38-Jährige muss nun lange in Haft.

Die angeklagte Frau betritt den Verhandlungssaal im Landgericht beim Prozessauftakt wegen eines tödlichen Angriffs auf einen Wachmann.
Die angeklagte Frau betritt den Verhandlungssaal im Landgericht beim Prozessauftakt wegen eines tödlichen Angriffs auf einen Wachmann.Michael Bahlo/dpa

Im Fall des tödlichen Angriffs auf einen Wachmann einer Potsdamer Flüchtlingsunterkunft im vergangenen Jahr hat das Landgericht Potsdam eine 38-jährige Transfrau wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Sie muss nun für 12 Jahre und 8 Monate in Haft, wie die Zeitung B.Z. berichtete. Die Staatsanwaltschaft hatte dieses Strafmaß gefordert. Die Verteidigung plädierte hingegen auf Freispruch.

Der 38 Jahre alten Angeklagten mit südafrikanischer Staatsangehörigkeit wird vorgeworfen, dem syrischen Sicherheitsmann im vergangenen Jahr mit einem Messer in die Brust gestochen zu haben. Später starb der 33-Jährige an den Verletzungen.

Transfrau soll zuvor bereits Frau mit Messer attackiert haben

Laut Polizei Brandenburg kam es zuvor zu einer Auseinandersetzung zwischen der Angeklagten und dem Wachmann. Die 38-Jährige flüchtete anschließend vom Tatort, die Polizei suchte mit einem Großaufgebot. Einige Stunden später konnte sie in Berlin-Charlottenburg festgenommen werden. Ein Polizist erkannte die Frau am Alexanderplatz. Alarmierte Kräfte der Bundespolizei konnten sie schließlich am Zoologischen Garten festnehmen. Bei der Frau handelt es sich um eine Transfrau. Sie stammt aus Südafrika. Der tödlich verletzte Wachmann hatte die syrische Staatsangehörigkeit.

Die Angeklagte soll im März vergangenen Jahres in die Unterkunft gezogen sein und zuvor schon in anderen Heimen Hausverbot erhalten haben. Zudem muss sie sich wegen eines anderen Messerangriffs, etwa ein Jahr vor dem Tod des Wachmanns, verantworten. Am 27. Februar 2023 soll sie in einer anderen Gemeinschaftsunterkunft bei einem Streit in der dortigen Küche eine Frau mit einem Küchenmesser am Arm verletzt haben.