Nach dem tödlichen Angriff auf einen Wachmann einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam im vergangenen Jahr muss sich demnächst eine transidente Person vor einer Schwurgerichtskammer des Potsdamer Landgerichts verantworten. Der Anklagevorwurf lautet auf Totschlag, teilte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag der Berliner Zeitung mit. Demnach startet der Prozess am 20. Februar.
Die aus Südafrika stammende angeklagte Person soll am 30. Mai vorigen Jahres einen aus Syrien stammenden 33 Jahre alten Wachmann der Gemeinschaftsunterkunft in der Geschwister-Scholl-Straße in Potsdam-West in Tötungsabsicht mit zwei Messerstichen in den Brustbereich lebensgefährlich verletzt haben.
Das Opfer verstarb wenig später aufgrund der Verletzung des Herzens und der daraus resultierenden inneren Blutungen in einem Krankenhaus. Das Gelände mit der Flüchtlingsunterkunft – einem einstigen Hotel – war von der Stadt angemietet worden.
Im Prozess sollen 60 Zeugen gehört werden
Die tatverdächtige 38-jährige transsexuelle Person kam offenbar im Jahr 2010 nach Deutschland und soll schon durch mehrere Vorfälle in anderen Flüchtlingsunterkünften der brandenburgischen Landeshauptstadt aufgefallen sein.
Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt wurde sie in Berlin gefasst und soll Ermittlern gegenüber von transphoben Beleidigungen gesprochen haben. Derzeit sei die Person in einer Untersuchungshaft für Männer untergebracht, heißt es.

