Politik

„Voller persönlicher Wertungen“: CDU sperrt sich gegen Bericht zu Spahns Masken-Deals

Der Bericht zu den teuren Masken-Deals von Ex-Gesundheitsminister Spahn sorgt weiter für Diskussionen. Eine Veröffentlichung wird gefordert, die CDU kritisiert den Bericht derweil.

Jens Spahn (CDU) steht wegen teurer Maskendeals weiterhin in der Kritik.
Jens Spahn (CDU) steht wegen teurer Maskendeals weiterhin in der Kritik.Michael Kappeler/dpa

Der Bericht der Sondererittlerin Margaretha Sudhof zu den teuren Masken-Deals zu Beginn der Corona-Pandemie sorgt weiterhin für Wirbel. Wie der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Damen auf der Plattform X berichtete, verbreitet die Union nun ein „Informationspapier“ zu dem Bericht. 

Der Sudhof-Ermittlungsbericht sei „parteiisch“, lautet der Kernvorwurf des Papiers. Margaretha Sudhof ist selbst SPD-Mitglied. Im Bundesministerium für Justiz bereit sie Christine Lambrecht (SPD). Von dem ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach wurde sie beauftragt, als Sonderbeauftragte den Skandal um überteuerte Maskenkäufe in der Corona-Krise aufzuklären. Ihr 170 Seiten langer Bericht wurde nach im April 2025 fertiggestellt, wurde aber bisher nicht veröffentlicht.

CDU: Bericht wurde „zu Ampel-Zeiten von einem Ampel-Minister“ vergeben

Die CDU schreibt nun in ihrem Informationspapier: „Der ‚Bericht‘ von Frau Sudhof ist parteipolitisch motiviert“. Er sei „zu Ampel-Zeiten von einem Ampel-Minister“ vergeben worden. Dies habe zum Ziel gehabt, „der Union und Jens Spahn im Wahlkampf zu schaden“. Alles, was bisher über den Bericht bekannt geworden sei, sei „voller persönlicher Wertungen“.

Die Kritik werde er damaligen Notlage nicht gerecht, heißt es weiter. Die Vorwürfe der mutwilligen Überbeschaffung seien „haltlos“. Es gehe erkennbar darum, „das frühe Pandemiemanagement zu diskreditieren und parteipolitisch zu instrumentalisieren“, so das Papier.

Den Vorwurf der Geheimhaltung wies die CDU in dem Papier ebenfalls zurück. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die Nachfolgerin Lauterbachs, will dem Bundestag nach eigenen Worten Informationen aus dem bislang geheim gehaltenen Untersuchungsbericht zur Beschaffung von Corona-Schutzmasken während der Pandemie zugänglich machen. „Selbstverständlich werden wir dem Haushaltsausschuss über unsere Erkenntnisse zu den Maskenkäufen berichten“, sagte Warken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dazu würden auch die Arbeitsergebnisse der Sonderermittlerin Sudhof herangezogen. Den Report selbst sollen die Abgeordnenten jedoch nicht bekommen.

Lauterbach sprach sich am Donnerstagabend dafür aus, den Bericht der Sonderermittlerin in der ursprünglichen Fassung zu veröffentlichen. „Von mir aus kann mein ‚Versäumnis‘ der Veröffentlichung der damaligen Originalversion jetzt gerne nachgeholt werden“, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. Lauterbach räumte zugleich ein: „In der heißen Phase des Wahlkampfes oder in meiner kommissarischen Zeit als Minister habe ich das Gutachten nicht veröffentlicht.“

Der Ex-Minister betonte, er habe Sudhof gebeten, „die Dinge so aufzuschreiben, wie sie waren. Nach bestem Wissen und Gewissen“. Er habe selbst mit ihr den Inhalt des Gutachtens bis heute nicht ein einziges Mal besprochen. Weder schriftlich noch mündlich.