Vermisst

Suche nach Hinweisen auf vermisste Maddie McCann: Polizei sichert Spuren

Madeleine McCann verschwand vor 18 Jahren in Portugal. Welche neuen Erkenntnisse bringt die aktuelle Suche an der Algarve?

Verschwunden: Seit 18 Jahren wird Madeleine McCann (Maddie) vermisst.
Verschwunden: Seit 18 Jahren wird Madeleine McCann (Maddie) vermisst.Luis Forra/LUSA/epa/dpa

An diesem Donnerstag geht die erneute Suche nach der seit 18 Jahren vermissten Madeleine McCann zu Ende. Ermittler durchsuchten unter anderem ein Haus, in dem der Verdächtige Christian B. gelebt haben soll, berichten portugiesische Medien. B. sitzt derzeit wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin im Gefängnis. Bislang gibt es keine Anklage gegen ihn im Fall „Maddie“, es gilt die Unschuldsvermutung.

Angestoßen worden war die „strafprozessuale Maßnahme“ von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Über den genauen Anlass für die neue Suche schwieg die Behörde. Dem NDR zufolge sind 30 Einsatzkräfte der Polizei beteiligt – darunter rund 25 BKA-Ermittler. Insbesondere die Umgebung einer Gebäuderuine in einem Waldgebiet bei Lagos sei laut Polizei durchkämmt worden.

Im Mai 2007 verschwand die damals fast vierjährige Maddie am Urlaubsort Praia da Luz, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Der verdächtige B. hatte die Tat, wegen der er heute im Gefängnis sitzt, an dem Ort von Maddies Verschwinden begangen.

Christian B. beteuert im Fall Maddie McCann nach wie vor seine Unschuld

Außer seinen Verteidigern habe er noch keinen Besuch in Haft empfangen, berichtet RTL. B. meide den Kontakt zu anderen Häftlingen – aus gutem Grund, zitiert der Sender aus einem Brief des Inhaftierten. Von einem Mitinsassen sei ihm bereits mindestens eine Rippe angebrochen worden. Er lese, sehe fern und zeichne sehr viel in seiner Einzelzelle, die er aus Sicherheitsgründen nicht einmal zum Holen der Mahlzeiten verlasse. B. habe zudem behauptet, seine Mimik verloren zu haben, da er in den letzten Jahren nur drei bis zehn Worte pro Tag gesprochen hätte. Er beteuert wie auch vor Gericht seine Unschuld – obwohl er nach einem DNA-Beweis rechtskräftig der Vergewaltigung der älteren Dame an der Algarve schuldig gesprochen wurde.

Die portugiesische Zeitung Correio da Manha berichtet, dass bei der neuen Suche nun auch Wasserbrunnen und Zisternen inspiziert wurden. Neue Erkenntnisse hätten sich daraus jedoch noch nicht ergeben. Das Blatt berichtet auch, dass neu aufgetauchte Videos und Bilder Grund für die neue Suchaktion seien.

An der Suche in dem circa 50 Hektar großen, abgesperrten Suchgebiet seien wieder Beamte beider Länder im Einsatz, berichtete die Zeitung Correio da Manhã. Am Mittwoch sei aus der Ruine eines Hauses eine Kiste getragen worden, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt wurde. Auch ein Bagger sei im Einsatz. Deutsche Beamte setzten auch ein Bodenradar ein.