Wer in Berlin ein WG-Zimmer bewohnen möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen. Überraschend ist jedoch, dass die Preise sich laut Daten des Moses Mendelssohn Instituts stabilisieren – auch in der Hauptstadt.
„Der Trend zu massiven Steigerungen der Wohnkosten für Studierende und Auszubildende scheint zunächst gebrochen, dennoch verharren die Preise auf einem sehr hohen Niveau“, heißt es in der einer aktuellen Analyse, die in Kooperation mit dem Portal wg-gesucht.de entstanden ist.
Dies zeigt sich auch an den Berliner Daten. Im mittleren Preis kostet ein WG-Zimmer monatlich 650 Euro. Dieser Preis blieb im Vergleich zum Wintersemester 2023/ 2024 gleich. Nur in anderen Städten stiegen die Kosten an, im Schnitt um 17 Euro. Dennoch landet Berlin auf Platz drei der teuersten Städte in Deutschland für Menschen, die nach einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft suchen.
Im Schnitt kosten WG-Zimmer an allen deutschen Hochschulstandorten 489 Euro im Monat.
In dieser Stadt sind die WG-Zimmer am teuersten
Am teuersten sind der Auswertung zufolge WG-Zimmer in München. Der mittlere Preis für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft liegt hier bei 790 Euro. Auch in dieser Stadt stieg der Preis, 40 Euro mehr als vor dem Wintersemester 2023/ 2024 müssen bezahlt werden. Dahinter folgen Frankfurt (680 Euro, plus 50 Euro), Berlin, Hamburg (620 Euro, plus 20 Euro) und Köln (600 Euro, plus 30 Euro).
Besondere Probleme bei der WG-Suche haben dann außerdem besonders jene, die aus verschiedenen Gründen spät dran sind. „Auch in diesem Wintersemester hat sich wieder gezeigt, dass die vergleichsweise günstigen Angebote sehr schnell wieder aus dem Netz genommen wurden. Personen, die erst sehr spät eine Zulassung zum Studium bekommen oder sich nicht vor Ort um eine Unterkunft kümmern können, weil zum Beispiel noch kein Visum erteilt wurde, unterliegen einem größeren Marktdruck“, so Projektleiter Stefan Brauckmann.
Einige Tipps, wie ein Einzug in eine WG dennoch gelingen kann, hat Annegret Mülbaier von dem Portal WG-Gesucht. „Durch detaillierte Profile und klare Vorqualifikationen können sich Suchende professionell präsentieren. Das hilft Vermietenden, schneller die passende Person zu finden, und verbessert die Chancen für Studierende, auch in schwierigen Märkten ein Zimmer zu ergattern.“
WG-Zimmer in Deutschland: Alle 88 Hochschulstandorte berücksichtigt
Für die Auswertung wurden mehr als 9000 Angebote analysiert, die in den letzten beiden Augustwochen online gestellt wurden. Berücksichtigt wurden Angebote für alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen) – Brauckmann zufolge sind dort 90,5 Prozent der Studierenden eingeschrieben. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern. Neugründungen wurden nicht berücksichtigt.
Zimmer in Wohngemeinschaften werden auf wg-gesucht.de in der Regel mit Warmmieten angeboten, welche auch die Kosten für Strom, Internet sowie die Möblierung und technische Ausstattung in den gemeinschaftlich genutzten Räumen enthalten.


