Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Brandenburgs Universitäts- und Hochschulstädten ist kurz vor Beginn des Wintersemesters durchwachsen. Besonders angespannt ist die Situation in Potsdam, Wildau (Dahme-Spreewald) und Brandenburg/Havel. Bis Mitte September waren für das kommende Semester 3740 Online-Bewerbungen für einen Wohnheimplatz des Studentenwerks Potsdam eingegangen. Ein neuer Höchststand, sagt Josephine Kujau, Sprecherin des Studentenwerks Potsdam.
Viele mitunter verzweifelte Anfragen landen beim Studentenwerk in Potsdam, da der freie Wohnungsmarkt oftmals keine bezahlbare Alternative darstelle, so Kujau. „All unsere Wohnheime sind zu 100 Prozent ausgelastet“. Nach Auszügen zum Ende des Sommersemesters zögen sofort neue Mieter ein. Das Studentenwerk betreibt 18 Wohnanlagen, verteilt auf Potsdam, Brandenburg/Havel und Wildau. Die 13 Potsdamer Wohnheime bieten Plätze für 2433 Studierende, die vier Wildauer Wohnheime beherbergen 448 und das Wohnheim in Brandenburg/Havel beherbergt 295 Mieterinnen und Mieter.
„Auch zum Start des Wintersemesters werden wir voll ausgebucht sein“, sagt die Sprecherin. Derzeit könne das Werk nur jeden zehnten Studierenden der fünf betreuten Hochschulen mit einem Wohnplatz versorgen.
Cottbus und Frankfurt (Oder) haben noch Platz für Studenten
Außerhalb der Wohnheime sind die Angebote rar – auch kommunale Angebote sind selten. „Studierende, die in eigenen Wohnungen leben möchten, können über den Bereich Soziale Wohnraumversorgung eine Mithilfe bei der Wohnungssuche erhalten, wenn ein Wohnberechtigungsschein beantragt wird“, erklärt Potsdams Stadtsprecherin Juliane Güldner. So erhielten sie Zugang zu sogenannten Sozialwohnungen.
Entspannter sieht die Lage am Unistandort Cottbus aus – dort ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) angesiedelt. Laut Stadtsprecher Jan Gloßmann gibt es ausreichend Wohnraum, der auch bezahlbar ist. Er verweist zudem auf WG's. „Die mittlere Angebotswarmmiete für ein unmöbliertes WG-Zimmer liegt im Wintersemester bei rund 300 Euro.“
Auch das Studentenwerk Frankfurt (Oder) hat noch Wohnraum für Studierende, obwohl die Nachfrage der Wohnanlagen nach Angaben des Sprechers Andreas Graber in den letzten zwei Jahren „signifikant“ gestiegen ist. „Dennoch gehen wir davon aus, dass wir mit Ausnahme des Standorts Eberswalde zu Semesterbeginn allen Interessenten einen Wohnplatz zur Verfügung stellen können.“
Auch Barnim bietet Alternativen für Studenten
Das Werk betreibt in Frankfurt (Oder) sechs Wohnanlagen mit 1320 Plätzen, in Eberswalde drei Wohnanlagen mit 395 Plätzen, in Cottbus vier Wohnanlagen mit 1632 Plätzen. Dazu kommt Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) mit 414 Plätzen zum Wohnen für Studierende. In Eberswalde könnte aktuell circa 100 Bewerbern kein Wohnplatz zur Verfügung gestellt werden. Da gebe es eine Warteliste, so Graber.
In der Stadt im Barnim gibt es aber Alternativen. Laut Stadtsprecher Florian Heilmann weisen die Wohnungssuchportale viele Angebote für Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen auf, welche in der Regel eher für den „kleineren Geldbeutel“ in Frage kommen würden.


