Berlin im Chaos

Selenskyj in Berlin: Polizei stöhnt über „Super-GAU“

Die Gewerkschaft der Polizei klagt, dass alle verfügbaren Einsatzkräfte spontan zusammengetrommelt werden mussten. Der Vorwurf: Das Privatleben müsse wieder zurückstehen.

Einsatzkräfte der Polizei sichern die Umgebung des Kanzleramts: Eine „echte Mammutaufgabe“, klagt die GdP.
Einsatzkräfte der Polizei sichern die Umgebung des Kanzleramts: Eine „echte Mammutaufgabe“, klagt die GdP.Fabian Sommer/dpa

Der kurzfristige Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin stellt die Polizei der Hauptstadt vor große Herausforderungen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt sogar einen „Super-GAU in Sachen Vorbereitung“.

Der Berliner GdP-Chef Stefan Weh spricht in einer Pressemitteilung von einer „echten Mammutaufgabe“ aufgrund der Kurzfristigkeit und der extremen Gefährdungsstufe des Staatsgastes. In Sachen Vorbereitung sei das fast nicht zu bewältigen gewesen, weil Überstunden anfallen und das Privatleben wieder zurückstehen müsse.

Weiter sagte Weh, es sei „alles in den Dienst gerufen“ worden, „was irgendwie verfügbar ist“. Aber man werde „auch diesen Einsatz neben dem alltäglichen Wahnsinn auf unseren Straßen professionell über die Bühne bringen“. Dazu komme, dass „die Berliner Polizei bei solchen spontanen Großlagen – abgesehen von der Bundespolizei – keine Unterstützungseinheiten“ bekomme.

So nutzt der Polizeigewerkschafter den spontanen Staatsbesuch, um altbekannte Forderungen anzubringen. Die Politik müsse dafür sorgen, dass sich die Polizei auf ihre Kernaufgaben konzentrieren könne – und dass sie endlich mehr Personal erhalte.