Doha

„Sehr unglücklich“: Trump verärgert über israelischen Angriff in Katar

Israel hatte am Dienstag einen Angriff auf Vertreter der Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha durchgeführt. US-Präsident Donald Trump zeigt sich wenig begeistert.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich „nicht begeistert“ über den israelischen Luftangriff in Katar.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich „nicht begeistert“ über den israelischen Luftangriff in Katar.Mark Schiefelbein/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben „nicht begeistert“ über den israelischen Luftangriff auf Katar, bei dem Israel versuchte, die politischen Führer der Hamas zu töten. „Es ist keine gute Situation, aber ich sage Ihnen: Wir wollen die Geiseln zurück, aber wir sind nicht begeistert, wie es heute gelaufen ist“, sagte Trump laut der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag bei seiner Ankunft in einem Restaurant in Washington. Er sagte weiter, er sei „sehr unglücklich darüber, sehr unglücklich über jeden Aspekt“.

Nach Explosionen in der katarischen Hauptstadt Doha hatte Israel am Dienstag einen Angriff auf ranghohe Vertreter der radikal-islamischen Hamas gemeldet. Die israelischen Streitkräfte und der Inlandsgeheimdienst „haben einen präzisen Schlag gegen die Führungsspitze der Terrororganisation Hamas ausgeführt“, erklärte die israelische Armee dazu. Der israelische Präsident Isaac Herzog sagte in einem Statement auf X, die Entscheidung sei „wichtig und richtig“ gewesen.

Trump: „Sehr betrübt über Ort des Angriffs“

Der Vorfall sorgte für internationale Kritik. Unter anderem der französische Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) nannten den Angriff „inakzeptabel“. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete ihn als „eklatante Verletzung“ der Souveränität Katars. Der Sprecher des Außenministeriums von Katar, Madsched al-Ansari, sprach in einem Beitrag auf X von einer „Verletzung aller internationalen Gesetze und Normen“.

„Diese Entscheidung wurde von Premierminister Netanjahu getroffen, nicht von mir“, erklärte Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social dazu. „Einseitige Bombardierungen in Katar, einem souveränen Staat und engen Verbündeten der Vereinigten Staaten, der sich sehr engagiert und mutig gemeinsam mit uns für den Frieden einsetzt“, würden weder Israel noch die USA ihren Zielen näher bringen.

Er habe den Sonderbeauftragten Steve Witkoff angewiesen, Katar über den bevorstehenden Angriff zu informieren. Allerdings sei die Warnung zu spät gekommen, um den Angriff noch zu verhindern. „Ich betrachte Katar als einen starken Verbündeten und Freund der USA und bin sehr betrübt über den Ort des Angriffs“, so Trump. Die Beseitigung der Hamas, „die vom Elend der Menschen in Gaza profitiert“ habe, sei jedoch ein erstrebenswertes Ziel.

Trump sprach nach eigenen Angaben mit dem Emir und dem Premierminister von Katar und versicherte ihnen, dass ein derartiger Vorfall auf ihrem Staatsgebiet nicht wieder vorkommen werde. Außerdem habe er mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gesprochen. Netanjahu habe dem US-Präsidenten zugesagt, dass er Frieden schließen wolle.